Geographische Kommission für WestfalenDie Geographische Kommission für Westfalen (GeKo) ist ein wissenschaftliches Gremium des Landschaftsverbands Westfalen-Lippe (LWL) mit Sitz in Münster. Sie ist neben der Literaturkommission für Westfalen, der Altertumskommission für Westfalen, der Historischen Kommission für Westfalen, der Kommission für Mundart- und Namenforschung Westfalens und der Kommission Alltagskulturforschung für Westfalen eine von sechs wissenschaftlichen Kommissionen für Landeskunde des LWL. Die Kommission unterstützt und fördert mit Hilfe ihrer derzeit 107 ehrenamtlichen Mitglieder (Stand: August 2024)[1] aus Wissenschaft und Praxis die geographisch-landeskundliche Forschung zu geographischen Themen mit Bezug zum Raum Westfalen-Lippe. Zu diesen Themen zählen u. a. Landesnatur (Böden, Relief, Klima), Ökologie, regenerative Energien, Siedlungsentwicklung, Bevölkerungsstruktur, Kultur und Bildung, Wirtschaft, Verkehr, Tourismus, Administration und Landesplanung. Die Forschungsergebnisse veröffentlicht die Geographische Kommission für Westfalen in eigenen Schriftenreihen, Atlasbänden und Online-Artikeln. GeschichteDie Geographische Kommission für Westfalen wurde 1936 gegründet. Ihre Existenz verdankt sie dem Provinzialverband Westfalen, der die interdisziplinäre Kulturraumforschung zur Erarbeitung eines Gesamtbildes von Westfalen initiiert und finanziell durch Personal und Sachmittel gefördert hat. Heute wird die Geographische Kommission finanziell vom Landschaftsverband Westfalen-Lippe getragen, der seit 1953 die Nachfolgebehörde des früheren Provinzialverbandes ist. StrukturOrganisatorisch ist die Geographische Kommission, wie die anderen wissenschaftlichen Kommissionen des LWL auch, der Kulturabteilung des LWL zugeordnet. Die Mitglieder beteiligen sich ehrenamtlich an Veröffentlichungen der Kommission und kommen einmal jährlich auf einer Jahrestagung zusammen. Dort werden auch neue Mitglieder durch die Kommission gewählt. Dabei wird eine Ausgewogenheit der regionalen und fachlichen Themenschwerpunkte angestrebt. So sind nicht nur Geographen unter den Mitgliedern, sondern auch Vertreter der Fachrichtungen Botanik, Zoologie, Landschaftsökologie sowie Regional-, Landschafts-, Verkehrs- und Stadtplanung. Auch Lehrer und Verwaltungsangestellte bringen ihre Fachkenntnissen über Westfalen ein. Auf der Jahresversammlung wird auch der Vorstand und der erste Vorsitzende gewählt. Automatisch Mitglied des Vorstands ist der amtierende Kulturdezernent des LWL. Der Vorstand berät über die langfristigen Forschungsvorhaben und das jährliche wissenschaftliche Arbeitsprogramm. In der Geschäftsstelle werden die Veröffentlichungen vorbereitet, Tagungen und Exkursionen organisiert, die Internetpräsenz aktualisiert, Karten und Grafiken erstellt, Daten gesammelt, Projektideen entwickelt und Kontakte gepflegt. Zurzeit sind für die Kommission in der Geschäftsstelle vier feste Mitarbeitende sowie ein Volontär tätig. Geschäftsführer ist seit 2007 Rudolf Grothues. VorsitzendeErste Vorsitzende seit der Gründung der Kommission:
PublikationenAtlas von WestfalenDer erste mit Karten und Texten im Jahr 1985 erschienene geographisch-landeskundliche Atlas von Westfalen dient als landeskundliche Informationsquelle für Bürger, Wissenschaft, Verwaltungen und Planungsbehörden. Er unterstützt zudem insbesondere den Schulunterricht und die Heimatpflege. In der Regel stehen einer ganzseitigen Hauptkarte mehrere Nebenkarten sowie Diagramme, Profile oder Fotos gegenüber, welche die Thematik der Hauptkarte ergänzen und vertiefen. Zu jedem Doppelblatt ist ein mit Abbildungen, Tabellen, Übersichten und Literaturnachweisen ausgestatteter Sachkommentar in einem gesonderten Textheft erhältlich oder als Text auf dem Atlasblatt selbst abgedruckt. Seit 2017 werden die behandelten Themen in einzelnen Buchbänden mit eingebundenen Karten veröffentlicht. Bisher erschienene Bände (seit 2017):
Städte und Gemeinden in WestfalenIn ihrer Reihe „Städte und Gemeinden in Westfalen“ stellt die Kommission sämtliche Städte und Gemeinden Westfalens vor. Dabei werden alle Beiträge durch eine Vielzahl von Tabellen, Grafiken, Luftbildern, Fotos und thematischen Karten in verschiedenen Maßstäben ergänzt. In den ersten 15 Bänden wurden Kreise (mit den jeweils zugehörigen kreisangehörigen Kommunen) sowie kreisfreie Städte vorgestellt, seit 2017 werden die Städte und Gemeinden explizit einzeln behandelt. Herausgeber der Reihe sind seit 2017 Carola Bischoff, Rudolf Grothues und Karl-Heinz Otto. Die mittlerweile 29 Bände dieser Reihe richten sich an eine breite Öffentlichkeit. Einige vergriffenen Bände sind als Download verfügbar. Bisher erschienen:
Westfalen-RegionalDie landeskundliche Online-Dokumentation Westfalen-Regional[2] ist die inhaltliche und mediale Fortsetzung der Anfang 2007 erschienenen Buchversion von Westfalen Regional, der 2010 ein zweiter sowie 2016 ein dritter Buchband folgte. In Kurzbeiträgen aus insgesamt acht Themenbereichen wird der Region durch die Autoren vorgestellt. Dabei liegt das Augenmerk nicht nur auf Westfalen als Gesamtraum, sondern auch seinen Teilgebieten (z. B. auf Münsterland, Emscher-Lippe-Region), seinen Städten und Gemeinden und nicht zuletzt seinen wirtschaftlichen und kulturellen Institutionen (namhafte Unternehmen, Kultureinrichtungen etc.), deren Bekanntheit und Bedeutung weit über die Grenzen Westfalens hinaus reicht. Darüber hinaus zielt Westfalen Regional auf die fachdidaktische Anwendung in Schulen ab (Schwerpunkt: Nordrhein-Westfalen). Dies gilt insbesondere für den Erdkundeunterricht in den Sekundarstufen I und II, wo laut Lehrplan die Untersuchung des Nah- bzw. Heimatraumes einen bedeutenden Schwerpunkt darstellt. Weitere Veröffentlichungen der Geographischen KommissionZu den weiteren Veröffentlichungen zählen:
und verschiedene weitere Arbeiten der Geographischen Kommission.[8] WeblinksEinzelnachweise |