Von 1777 bis 1795 war er der erste Gouverneur von New York nach der amerikanischen Unabhängigkeitserklärung. 1800 bis 1801 war er Abgeordneter in der New York State Assembly und von 1801 bis 1804 absolvierte er eine weitere Amtszeit als Gouverneur. Sein Neffe DeWitt Clinton übernahm das Gouverneursamt erstmals 1817. Er war bekannt dafür, den sogenannten Loyalisten äußerst feindselig gegenüberzustehen. Er nutzte die Beschlagnahmung von deren Besitz, um die Steuern niedrig zu halten. Clinton war ein Freund von George Washington und unterstützte dessen Truppen bei Valley Forge mit Nachschub. Zur Amtseinführung Washingtons als US-Präsident gab er ein großes Festessen.
Mit 21 Amtsjahren hielt Clinton bis Ende 2015 seit seinem Ausscheiden den Rekord für die längste Amtsdauer aller amerikanischen Gouverneure. Inzwischen hat ihn der Gouverneur von Iowa Terry E. Branstad (1983 bis 1999 und 2011 bis 2017) überholt.
Vizepräsident der USA
Büste von Clinton als Vizepräsident
Nachdem es während der ersten Amtszeit von Präsident Thomas Jefferson zu starken Differenzen zwischen ihm bzw. seiner Partei und dem Vizepräsidenten Aaron Burr gekommen war, galt es 1804 als ausgeschlossen, dass Jefferson erneut Burr zum Vizepräsidentschaftskandidaten nominieren würde. Hinzu kam noch, dass Burr wegen seines Duells mit Alexander Hamilton in einigen Bundesstaaten wegen Mordes gesucht wurde. Als Alternative einigte man sich auf George Clinton. Dieser wurde nach der erfolgreichen Wahl vierter US-Vizepräsident. Zwischen 1805 und 1809 übte er dieses Amt als Stellvertreter von Präsident Jefferson aus. Im Jahr 1808 wurde er als Vizepräsident bestätigt. Seit dem 4. März 1809 diente er unter Jeffersons Nachfolger James Madison. Er ist damit einer von nur zwei Vizepräsidenten der USA (neben John C. Calhoun), die dieses Amt unter zwei verschiedenen Präsidenten ausgeübt haben. Infolge eines Herzinfarktes[1] starb er am 20. April 1812 als erster Vizepräsident im Amt. Clinton wurde ursprünglich in Washington, D.C. beerdigt, 1908 wurde sein Leichnam nach Kingston (New York) überführt.
In Washington, D.C. wurde an der Connecticut Avenue ihm zu Ehren ein Reiterstandbild aufgestellt.
1873 ließ der Staat New York eine Bronzestatue von ihm anfertigen, die im Capitol aufgestellt wurde (jeder Bundesstaat ist mit zwei Statuen in dieser Sammlung vertreten).
Literatur
Jules Witcover: The American Vice Presidency: From Irrelevance to Power. Smithsonian Books, Washington, D. C. 2014, ISBN 978-1-58834-471-7, S. 41–49 (= 4. George Clinton of New York).
John K. Lee: George Clinton: Master Builder of the Empire State. Syracuse University Press, Syracuse 2010, ISBN 978-0-8156-8153-3.
John P. Kaminski: George Clinton: Yeoman Politician of the New Republic. Madison House, Madison 1993, ISBN 0-945612-17-6.
↑Peter Cashwell: Along those lines: the boundaries that create our world. First Paul Dry Books edition Auflage. Paul Dry Books, Philadelphia 2014, ISBN 978-1-58988-092-4, S.59.