George Takei war zwischen seinem fünften und achten Lebensjahr als einer von über 120.000 japanischstämmigen Amerikanern während des Zweiten Weltkriegs als „Enemy Alien“ in einem Internierungslager inhaftiert. Eine Tante und ein Cousin starben beim Atombombenabwurf auf Hiroshima, ein anderer Cousin überlebte in einem Kinderlager auf dem Land. Seine Großmutter überlebte in einem zusammengestürzten Haus etwa 2000 Meter vom Epizentrum entfernt, konnte sich befreien und wurde 104 Jahre alt.[2][3][4][5] Er wurde schon kurz nach seinem Schauspielabschluss an der University of California politisch aktiv. 1973 verpasste er nur knapp die Wahl in den Stadtrat von Los Angeles.
1965 wurde er von Produzent Gene Roddenberry für die Rolle des Lieutenant Hikaru Sulu in der Fernsehserie Star Trek engagiert. Da er wegen seines Engagements in dem Film Die grünen Teufel mit John Wayne für die Hälfte der zweiten Staffel abwesend war, wurde er in den betreffenden Folgen durch Walter Koenig in der Rolle des Pavel Chekov ersetzt. Die Rolle des Hikaru Sulu spielte Takei außer in den insgesamt drei Staffeln der Fernsehserie auch in mehreren Filmen der Star-Trek-Reihe.
George Takei verfasste mehrere Bücher. 1979 schrieb er gemeinsam mit Robert Lynn Asprin den Science-Fiction-Roman Mirror Friend, Mirror Foe. 1994 veröffentlichte er seine Autobiografie To the Stars, die 1997 auf Deutsch erschien unter dem Titel Zu den Sternen. In seinem 2012 erschienenen E-Book mit dem Titel Oh Myyy! – On Life, The Internet and Everything wendet sich Takei mit seinen Gedanken und Erfahrungen, vor allem aus den letzten Jahren als starker Nutzer sozialer Medien, an seine Fans.[6] Im Jahr 2020 thematisierte Takei seine Zeit im Internierungslager mit der Graphic NovelThey Called us Enemy.[7]
Seit 1987 lebt Takei mit seinem Partner und Manager Brad Altman (* 1954, verheirateter Brad Takei) zusammen.[8] Takeis Mutter verbrachte ihre letzten Jahre bei ihnen und wurde von beiden gepflegt.[9] Im Oktober 2005, mit 68 Jahren, hatte er sein Coming-out, indem er sich in der Zeitschrift Frontiers zu seiner Homosexualität äußerte (die unter seinen Fans schon lange ein offenes Geheimnis war), um die Forderungen nach einer gleichgeschlechtlichen Ehe zu unterstützen. Am 14. September 2008 heiratete er Altman im Japanisch-Amerikanischen Nationalmuseum in Los Angeles vor einem buddhistischen Priester (Takei ist Buddhist).[10] Möglich war dies, nachdem das Oberste Gericht von Kalifornien das Verbot für gleichgeschlechtliche Ehen aufgehoben hatte. Trauzeugen waren seine Kollegen Nichelle Nichols („Lieutenant Uhura“) und Walter Koenig („Navigator Pavel Chekov“).[9]
Takei engagiert sich weiterhin für die Rechte von Homosexuellen.[11] 2008 nahm Takei an der 8. Staffel der britischen Ausgabe des Reality-Fernsehformates I’m a Celebrity … Get Me Out of Here! teil, wo er hinter Martina Navratilova und dem Gewinner Joe Swash den dritten Platz belegte.
Takei wurde seit 2011 auch durch seine Facebook-Seite bekannt, auf der er täglich Bilder und Texte veröffentlicht, oft mit Bezügen zu Science-Fiction, Homosexualität oder Politik. Takeis Seite hatte im Jahr 2012 etwa 1,4 Millionen[12][13] und im Oktober 2015 über 9 Millionen[14] Abonnenten.
Es existierte kurzzeitig die nach ihm benannte Kryptowährung „Takeicoin“.[18]
2021 wurde sein autobiographisches Werk They Called Us Enemy, das er gemeinsam mit Justin Eisinger, Steven Scott und Harmony Becker schrieb, von der Jugendjury für den Deutschen Jugendliteraturpreis nominiert.
↑On Life, The Internet and Everything. Pre-Order George Takei’s new book “Oh Myyy!” In: theohmybook.com. Archiviert vom Original (nicht mehr online verfügbar) am 20. September 2012; abgerufen am 9. April 2022 (englisch, Website zum E-Book Oh Myyy!).
↑George Takei, Harmony Becker, Justin Eisinger, Steven Scott: They Called Us Enemy. Eine Kindheit im Internierungslager. In: cross-cult.de. 13. Mai 2020, abgerufen am 9. April 2022 (Comic): „Nominiert für den deutschen Jugendliteraturpreis 2021“
↑Erste Klagen gegen Volksentscheid. Verbot der "Homo-Ehe" in Kalifornien. In: t-online.de.T-Online, 6. November 2008, abgerufen am 9. April 2022: „Der [...] Schauspieler George Takei zeigte sich besorgt über die Ablehnung der Homo-Ehe. [...] Er sorge sich aber um die jungen Menschen, denen durch das Referendum die Möglichkeit genommen werde, "wirklich zu sein, wer sie sein wollen".“
↑Biography. In: The Official Website of George Takei. Hosato Enterprises, archiviert vom Original (nicht mehr online verfügbar) am 22. September 2001; abgerufen am 5. Februar 2011 (englisch).