Die Gemeinde Gorxheimertal liegt langgestreckt im Grundelbachtal. Dieses befindet sich im Odenwald. Der Übergang zu der nächsten größeren Stadt, dem direkt westlich liegenden Weinheim, ist auch der Übergang zwischen Odenwald und Bergstraße sowie zwischen Hessen und Baden-Württemberg.
Durch das Gorxheimertal fließt der Grundelbach. An der Ostspitze des Ortsteils Trösel erheben sich die beiden Berge Waldskopf und Daumberg und begrenzen das Gorxheimertal im Osten.
Nachbargemeinden
Gorxheimertal grenzt im Norden an die Gemeinde Birkenau (Ortsteile Buchklingen und Löhrbach), im Osten an die Gemeinde Abtsteinach, im Südosten an die Gemeinde Heiligkreuzsteinach sowie im Süden und Westen an die Stadt Weinheim (beide Rhein-Neckar-Kreis in Baden-Württemberg).
Die ältesten bekannten Erwähnungen erfolgen um 900 für Unter-Flockenbach als Waldhufendorf/Waldhubendorf und 1071 für Trösel als offenes Reihen-Hufendorf/Reihen-Hubendorf (von Hube bzw. Hubengut). Der Ort Gorxheim wurde erstmals 1486 im Zusammenhang mit einem dort befindlichen Kupferbergwerk erwähnt. Ursprünglich im Besitz des Klosters Lorsch wechselten die Ländereien 1232 an Kurmainz, 1463 an die Kurpfalz und 1623 wieder zurück an Mainz. Die Gerichtsbarkeit und hoheitliche Verwaltung wurde durch die Zent Abtsteinach ausgeübt. 1803 kam das Tal zur Landgrafschaft Hessen-Darmstadt dem späteren Großherzogtum Hessen. Hier gehörte es zum Landratsbezirk Lindenfels und später zu den Kreisen Lindenfels und Heppenheim, der 1938 in den heutigen Landkreis Bergstraße umbenannt wurde.
Am 31. Dezember 1970 vereinten sich die Gemeinden Gorxheim und Unter-Flockenbach zur Gemeinde Grundelbachtal, die sich am 31. Dezember 1971 mit der Gemeinde Trösel zur heutigen Gemeinde Gorxheimertal zusammenschloss.[2]Ortsbezirke wurden nicht gebildet.
Bevölkerung
Einwohnerstruktur 2011
Nach den Erhebungen des Zensus 2011 lebten am Stichtag dem 9. Mai 2011 in Gorxheimertal 4056 Einwohner. Darunter waren 283 (6,7 %) Ausländer, von denen 167 aus dem EU-Ausland, 66 aus anderen Europäischen Ländern und 50 aus anderen Staaten kamen.[3] Die Einwohner lebten in 1805 Haushalten. Davon waren 505 Singlehaushalte, 536 Paare ohne Kinder und 587 Paare mit Kindern, sowie 154 Alleinerziehende und 23 Wohngemeinschaften.[4]
895 Einwohner gehörten der evangelischen (22,1 %) und 2282 Einwohner der katholischen (54,9 %) Konfession an.[5]
Einwohnerentwicklung
Gorxheimertal: Einwohnerzahlen von 1970 bis 2020
Jahr
Einwohner
1970
3.598
1976
3.777
1984
3.910
1992
4.151
2000
4.200
2005
4.117
2010
3.990
2011
4.056
2015
4.151
2020
4.064
Quellen: siehe folgende Liste
Im Jahr 1970 zählten die in der Gemeinde Gorxheimertal zusammengeschlossenen Gemeinden 3598 Einwohner.[6]
Bei den Kommunalwahlen 1977 wurden, mit dem Stand Juni 1976, 3777 Einwohner zugrunde gelegt.[7]
Bei den Kommunalwahlen 1985 wurden, mit dem Stand 30. Juni 1984, 3910 Einwohner zugrunde gelegt.[8]
Bei den Kommunalwahlen 1993 wurden, mit dem Stand 31. März 1992, 4151 Einwohner zugrunde gelegt.[9]
Das Hessische Gemeindelexikon nennt für das Jahr 2000: 4200 Einwohner.[10]
Laut Hessischen StatistischenLandesamt wohnen am 30. Juni 2005 4117 Einwohner im Gorxheimertal.[11]
Das Hessisches Statistisches Landesamt meldete für den 30. Juni 2010: 3990 Einwohner.[12]
Nach der hessischen Kommunalverfassung wird der Bürgermeister für eine sechsjährige Amtszeit gewählt, seit dem Jahr 1993 in einer Direktwahl, und ist Vorsitzender des Gemeindevorstands, dem in der Gemeinde Gorxheimertal neben dem Bürgermeister ehrenamtlich ein Erster Beigeordneter und fünf weitere Beigeordnete angehören.[19] Bürgermeister ist seit dem 1. Januar 2024 der parteiunabhängige Frank Kohl.[20] Er wurde als Nachfolger von Uwe Spitzer, der nach vier Amtszeiten nicht mehr kandidiert hatte,[21] am 8. Oktober 2023 im ersten Wahlgang bei 63,26 Prozent Wahlbeteiligung mit 64,99 Prozent der Stimmen gewählt.[22]
Blasonierung: „In Rot über einem aus gewelltem silbernen Schildfuß, von zwei blauen Streifen durchwirkt, aufsteigenden Mühlrad ein silbernes Spitznagelkreuz.“[24]
Das Wappen wurde der Gemeinde am 7. November 1972 durch den Hessischen Innenminister genehmigt. Gestaltet wurde es durch den Bad Nauheimer Heraldiker Heinz Ritt.
Gorxheimertal übernahm das Wappen bei der Gemeindegründung vom jetzigen Ortsteil Trösel.
Das Spitznagelkreuz zeigt die frühere Zugehörigkeit zu Kloster Lorsch, Mühlrad und Wellenfuß symbolisieren das örtliche Mühlenwesen am Grundelbach.
Flagge
Die Flagge wurde der Gemeinde am genehmigt und wird wie folgt beschrieben:
„Auf verbreiteter Mittelbahn des von roten Doppelstreifen begrenzten weißen Flaggentuchs aufgelegt das Gemeindewappen.“[25]
Flächennutzung
Das Gemeindegebiet umfasst eine Gesamtfläche von 1045 Hektar, davon entfallen in ha auf:[26]
↑Karl-Heinz Gerstemeier, Karl Reinhard Hinkel: Hessen. Gemeinden und Landkreise nach der Gebietsreform. Eine Dokumentation. Hrsg.: Hessischer Minister des Inneren. Bernecker, Melsungen 1977, OCLC180532844, S.205.
↑Kommunalwahlen 1977; Maßgebliche Einwohnerzahlen der Gemeinden vom 15. Dezember 1976. In: Der Hessische Minister des Inneren (Hrsg.): Staatsanzeiger für das Land Hessen. 1976 Nr.52, S.2283, Punkt 1668 (Online beim Informationssystem des Hessischen Landtags [PDF; 10,3MB]).
↑Kommunalwahlen 1985; Maßgebliche Einwohnerzahlen der Gemeinden vom 30. Oktober 1984. In: Der Hessische Minister des Inneren (Hrsg.): Staatsanzeiger für das Land Hessen. 1984 Nr.46, S.2175, Punkt 1104 (Online beim Informationssystem des Hessischen Landtags [PDF; 5,5MB]).
↑Kommunalwahlen 1993; Maßgebliche Einwohnerzahlen der Gemeinden vom 21. Oktober 1992. In: Der Hessische Minister des Inneren (Hrsg.): Staatsanzeiger für das Land Hessen. 1992 Nr.44, S.2766, Punkt 935 (Online beim Informationssystem des Hessischen Landtags [PDF; 6,1MB]).
↑Genehmigung eines Wappens der Gemeinde Gorxheimertal, Landkreis Bergstraße vom 7. November 1972. In: Der Hessische Minister des Inneren (Hrsg.): Staatsanzeiger für das Land Hessen. 1973 Nr.2, S.36, Punkt 40 (Online beim Informationssystem des Hessischen Landtags [PDF; 4,7MB]).
↑Genehmigung einer Flagge der Gemeinde Gorxheimertal, Landkreis Bergstraße vom 16. April 1977. In: Der Hessische Minister des Inneren (Hrsg.): Staatsanzeiger für das Land Hessen. 1977 Nr.19, S.923, Punkt 615 (Online beim Informationssystem des Hessischen Landtags [PDF; 6,5MB]).