Grän
Grän ist eine Gemeinde mit 612 Einwohnern (Stand 1. Jänner 2024) im Bezirk Reutte in Tirol (Österreich). Die Gemeinde liegt im Gerichtsbezirk Reutte. GeographieGrän ist die höchstgelegene Gemeinde im Tannheimer Tal, einem Hochtal an der Grenze zu Bayern. Sie liegt an der Einmündung des Engetals, welches eine Verbindung zum süddeutschen Raum (Pfronten) darstellt. Das nicht besiedelte Strindenbachtal im Süden zählt auch zum Gemeindegebiet. Das Gebirge zählt zu den Tannheimer Bergen. Die Gemeinde hat eine Fläche von 21 Quadratkilometer. Davon sind 56 Prozent bewaldet, 16 Prozent werden landwirtschaftlich genutzt und 14 Prozent sind Alpen.[1] GemeindegliederungDas Gemeindegebiet umfasst folgende vier Ortschaften (Einwohner Stand 1. Jänner 2024[2]):
Nachbargemeinden
GeschichteGrän wurde 1427 erstmals urkundlich als „Grun“ erwähnt. 1459 wurde es in einem Vergleich zwischen Füssen und „denen von Grüen“ erwähnt. Eine eigene Gemeinde wurde Grän 1833, davor gehörte sie zur Anwaltschaft Tannheim. Urkundliche Erwähnung fand sie erstmals 1559 mit der Wendelinkapelle, die 1789 zur Kirche weiter ausgebaut wurde.[3] Kurz vor dem Ende des Zweiten Weltkriegs richtete Gauleiter und Reichsstatthalter Franz Hofer, zugleich Reichsverteidigungskommissar im Reichsgau Tirol-Vorarlberg und Oberster Kommissar der Operationszone Alpenvorland, Durchhalteparolen an die Bevölkerung. Am Abend des 28. April überschritt die I-Kompanie des 114. US-Infanterie-Regiments bei Pfronten-Steinach die Tiroler und österreichische Grenze.[4] Ein fanatischer Ortsgruppenleiter, Soldaten und versprengte SS-Mitglieder forderten trotzdem Widerstand. US-Truppen beschossen Grän mit Artillerie; 15 von insgesamt 45 Häusern brannten aus und 24 Menschen starben.[5] BevölkerungsentwicklungKultur und SehenswürdigkeitenDie Kirche zum heiligen Wendelin wurde 1789 unter Michael Zobl erbaut, nachdem früher schon eine Kapelle bestanden hat. Siehe auch: Liste der denkmalgeschützten Objekte in Grän
Wirtschaft und InfrastrukturWirtschaftssektorenVon den 26 landwirtschaftlichen Betrieben des Jahres 2010 wurden drei im Haupt- fünfzehn im Nebenerwerb, eine von einer Personengemeinschaft und sieben von juristischen Personen geführt. Diese sieben bewirtschafteten 89 Prozent der Flächen. Im Produktionssektor arbeiteten 31 Erwerbstätige im Baugewerbe. Die wichtigsten Arbeitgeber im Dienstleistungssektor waren die Bereiche Beherbergung und Gastronomie (297), Handel (42) und soziale und öffentliche Dienste (37 Mitarbeiter).[6][7][8]
1) Betriebe mit Fläche in den Jahren 2010 und 1999 Arbeitsmarkt, PendelnGrän ist eine Einpendlergemeinde. Im Jahr 2011 lebten 301 Erwerbstätige in Grän. Davon arbeiteten 199 in der Gemeinde, 102 pendelten zur Arbeit aus und 264 Menschen aus der Umgebungen kamen zur Arbeit nach Grän.[9] TourismusDer Ort ist eine typische Tourismusgemeinde mit dem Skigebiet Füssener Jöchle und dem Weiler Haldensee am gleichnamigen See. Grän bietet die Freizeitmöglichkeiten Wandern, Radfahren, Nordic Walken, Schwimmen, Klettern, Skifahren und Langlaufen. Das Skigebiet am Füssener Jöchle mit fünf Pisten wird über die Lifte der Gondelbahn Füssener Jöchle erschlossen. Eine Schaukäserei in Haldensee führt die traditionelle Käseerzeugung mit modernen Mitteln vor. Grän liegt an der Himmelsstürmer-Route der Wandertrilogie Allgäu. Die Anzahl der Übernachtungen stieg von 392.000 im Jahr 2010 auf 438.000 im Jahr 2019. Die Sommersaison ist etwas stärker als die Wintersaison.[10] PolitikDie Gemeinde ist Mitglied im Klimabündnis Tirol. GemeinderatDer Gemeinderat besteht aus elf Mandataren. Bei den Wahlen 2010, 2016 und 2022 trat nur die Gemeinschaftsliste Grän zur Wahl an.[11][12][13] BürgermeisterBürgermeister von Grän ist Martin Schädle.[14][13] WappenBlasonierung: In Schwarz eine silberne springende Gemse über einem roten Baumstrunk. Die Farben der Gemeindefahne sind Weiß-Rot.[15] Das 1981 verliehene Gemeindewappen symbolisiert mit dem Baumstrunk den Ortsnamen, der auf das mittelhochdeutsche Ausgangswort gerüne (‚Windwurf‘, ‚umgestürzte Bäume‘) zurückgeht.[16] Die Gämse erinnert an das einstige Recht der Bewohner, Gämsen jagen zu dürfen, was normalerweise dem Adel vorbehalten war.[17] PersönlichkeitenEhrenbürger der Gemeinde
Söhne und Töchter der Gemeinde
WeblinksCommons: Grän – Sammlung von Bildern, Videos und Audiodateien
Einzelnachweise
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