Guo Xiaolu (chinesisch郭小櫓, PinyinGuō Xiǎolǔ; * 1973) ist eine chinesische Regisseurin und Autorin. Ab 2002 lebte sie hauptsächlich in London. Nach acht literarischen Werken (Romane, Erzählungen und filmtheoretische Schriften) veröffentlichte sie auf Englisch vier weitere Romane und einen Band mit Erzählungen. Neben ihrer Arbeit als Schriftstellerin war sie Regisseurin in teils preisgekrönten Dokumentarfilmen und Spielfilmen.
Guo wuchs in einem Fischerdorf im Süden Chinas auf.[1] Ihr Vater, ein Maler, saß während ihrer Kindheit für zehn Jahre im Gefängnis.[1] Als 20-Jährige wurde sie an der Pekinger Filmakademie aufgenommen, konnte während ihrer Studienzeit dort aber wegen der harten Zensur keinen eigenen Film verwirklichen.[1] Sie veröffentlichte seit der Studienzeit aber eigene Texte, zum Beispiel im Jahre 1999 Who is my mother's boyfriend?.
In London, wo sie seit 2002 lebt, drehte sie 2003 in wenigen Wochen den Kurzfilm Far and Near, dann folgten The Concrete Revolution 2004, How Is Your Fish Today ? 2006 und We Went to Wonderland 2008. Einer ihrer bisher größten Erfolge folgte ein Jahr später mit dem Gewinn des Goldenen Leoparden beim Internationalen Filmfestival von Locarno für She, a Chinese (2009). Das Drama erzählt vom erfolglosen Integrationsversuch einer jungen Chinesin, die nach Großbritannien auswandert.[2] In „Ich bin China“ erzählt sie von der Rolle des Künstlers in einer von ideologischen Kämpfen zerrissenen Welt.[3]
2012 war sie Stipendiatin des Berliner Künstlerprogramms des DAAD. Von Juni bis November 2015 weilte Xiaolu Guo als Writer in Residence des Literaturhauses Zürich und der Stiftung PWG in Zürich.[3]
Im Frühjahr 2018 war sie Inhaberin der Friedrich Dürrenmatt Gastprofessur für Weltliteratur an der Universität Bern.[4]
Auszeichnungen
2009: Goldener Leopard, Locarno Film Festspiele (She, a Chinese)
2013: Aufnahme in die Granta’s list of Best Young British Novelists
↑Xiaolu Guo. 22. Januar 2018, abgerufen am 3. August 2020.
Anmerkung: Bei diesem Artikel wird der Familienname vor den Vornamen der Person gesetzt. Das ist die übliche Reihenfolge im Chinesischen. Guo ist hier somit der Familienname, Xiaolu ist der Vorname.