Die Gurk (slowenischKrka) ist mit 157 km Länge der nach der Drau zweitlängste Fluss des österreichischen Bundeslands Kärnten, dessen Landesfläche sie zu 27 % entwässert. Im 2581,63 km² großen Einzugsgebiet leben 40 % der Kärntner Bevölkerung.
Die erste urkundliche Erwähnung war im Jahr 831 als ubi Curciza in Curcam influit. Die Ursprünge des Namens Gurk stammen noch aus vorrömischer Zeit. Der indogermanische Wortstamm des Wortes lautet „krk“ (Gurgeln), womit die Bedeutung des Namens als „die Gurgelnde“ gedeutet werden kann. Alternative Etymologien sehen einen Zusammenhang mit dem indogermanischen Wortstamm *kūro- für 'kräftig, stark'.[3] In römischer Zeit soll der Fluss Gurk „Corcoras“ geheißen haben. Es finden sich auch andere Flüsse in Europa mit ähnlicher Namensherkunft wie bspw. die Krka in Slowenien oder die Krka in Kroatien.
Verlauf
Ihr Ursprung liegt in zwei kleinen Karseen am Lattersteig in den Gurktaler Alpen, östlich unterhalb der Bretthöhe (2320 m ü. A.). Der Gurksee liegt auf 1970 m ü. A., ist 0,4 ha groß und 1,5 m tief; der Torersee liegt auf 2010 m ü. A. und ist 0,35 ha groß und 1,2 m tief. Da beide Seen im Winter bis zum Grund zufrieren, leben in ihnen keine Fische.
Die Gurk durchfließt das dünn besiedelte Obere Gurktal mit der Ebene Reichenau und Gnesau, die Enge Gurk zwischen dem Gnesauer Ortsteil Gurk (⊙46.7749814.008631)[4] und Albeck, wendet sich dann nach Osten durch das Mittlere Gurktal mit den Marktgemeinden Weitensfeld und Gurk, sowie der Stadtgemeinde Straßburg, durchfließt als Untere Gurk das Krappfeld, wo sie links die Metnitz und die Görtschitz aufnimmt, wendet sich bei Brückl nach Süden und tritt dann in das Klagenfurter Becken, wo sie rechts die Glan aufnimmt, und mündet bei Stein, nach 157 km langem, sehr gewundenem Lauf, unmittelbar vor dem Völkermarkter Stausee in die Drau.
Ihr Urstrom floss vor der engen Gurk ins Tiebeltal, weshalb es heute mit der Prekowa einen sehr sanften Übergang zwischen diesen beiden Tälern gibt.
In ihrem Verlauf wurden nur wenige Verkehrswege angelegt, der wichtigste war ab 1898 die Gurktalbahn, die in ihrem Gesamtverlauf 1969 (auf letzten Teilstücken 1972) stillgelegt wurde. Seitdem wird sie nur noch als Museumsbahn auf wenigen Hektometern zwischen Treibach-Althofen und Pöckstein-Zwischenwässern betrieben. Die Trasse durch Straßburg und Gurk bis Glödnitz wurde in den 1970er und 1980er Jahren großenteils beim Ausbau der Gurktal-Straße in Anspruch genommen. Dadurch ist der Streckenverlauf heute nahezu verschwunden.
Bildergalerie
Holzbrücke über die Gurk auf der Messaneggeralm im Hochrindlgebiet
Brugger und Brugga sind zwei verschiedene Kraftwerke an der Gurk.
Oberhalb des ersten Kraftwerks (Reichenau) und an einer weiteren Stelle befinden sich andere Flusseinbauten, die die Fischwanderung unterbinden.
Pia Scheiflinger beschrieb 2010 in ihrer Masterarbeit 12 Kraftwerke: ab Hirt II an der Metnitz flussab die untere Gurk bis zum vorletzten, dem Kraftwerk Donau Chemie in Brückl, in einer Studie zum Optimieren des Spülens der Stauräume. 7 dieser Kraftwerke hatten damals schon eine Fischaufstiegshilfe: Hirt II, Hirt I, Pöckstein-Zwischenwässern, Bistum Pöckstein, Tilly, Pölling und Launsdorf.[6]
Wolfgang Honsig-Erlenburg, Gabriele Wieser, Anita Dimai, Hans Sampl, Paul Mildner: Die Gurk und ihre Seitengewässer. Verlag des Naturwissenschaftlichen Vereins für Kärnten, Klagenfurt 1997, ISBN 3-85328-009-9.
Weblinks
Commons: Gurk – Sammlung von Bildern, Videos und Audiodateien
↑Jeannine Böhmichen: Funktionskontrollen der FAHs Zwischenwässern und Rain in der Gurk. In: Kärntner Institut für Seenforschung. Februar 2013, S.X (ktn.gv.at – Zusammenfassung und Möglichkeit zum Download).
↑Flusskilometer des Kraftwerks. Bei Ausleitungskraftwerken nicht klar definiert, ob an der Stelle der Ausleitung, (etwa) auf Höhe des Kraftwerks oder auf Höhe der Wiedereinleitung.
↑Anm. Lauf … Laufkraftwerk, Ausl L, Ausl R … Ausleitungskraftwerk mit Ausleitung links, bzw. rechts des ursprünglichen Flussbetts.
↑Anm. Die 5,4 km lange Restwasserstrecke verläuft von Flusskilometer 17,9–12,5. Links dieses ursprünglichen Flussbetts der Gurk liegt der Oberwasserkanal (2,3 km lang, mit parabolischem Profil), es folgen das Ausleitungskraftwerk und der 1,4 km lange, naturnah gestaltete Unterwasserkanal mit einer Kajakstrecke darin. Die Länge der Ausleitung beträgt in Summe etwa 3,7 km. Die Verleihung des Wasserrechts zur Ausleitung von 1917 lief 2007 ab. Da der Restwasserfluss wegen geringer Dotation mit Wasser und Versickerung mitunter stellenweise ganzjährig trockenfiel, wurde im Zuge der Wiederbewilligung eine höhere Dotation mit Wasser und eine Fischaufstiegshilfe verlangt und errichtet.
↑Jeannine Böhmichen: Funktionskontrollen der FAHs Zwischenwässern und Rain in der Gurk. In: Kärntner Institut für Seenforschung. Februar 2013, S.123 (zobodat.at [PDF]).
↑Gerald Kerschbaumer: Gewässerbetreuungskonzept GURK, Arbeitspaket 11, Hydrobiologie / Gewässersystem Februar 2002, abgerufen am 27. August 2020. S. 49. – "Im Jahre 2007 läuft der derzeit gültige Wasserrechtsbescheid für das KW Rain ab. Ab diesem Zeitpunkt wäre aufgrund einer Anpassung entsprechend dem Stand der Technik bzw. des Wissens die Errichtung einer Fischaufstiegshilfe unter Abgabe einer Pflichtwassermenge nach dem Wasserrechtsgesetz möglich."