Gustav Wendt (Philologe)Gustav Wendt (* 24. Januar 1827 in Berlin; † 6. März 1912 in Karlsruhe) war ein deutscher Gymnasiallehrer in Pommern, Hamm und Karlsruhe. LebenGustav Wendt war der einzige Sohn des Oberschulrats Heinrich Wendt (1803–1859) und dessen Ehefrau Mathilde, geborene Köhler. Er besuchte das Friedrich-Wilhelm-Gymnasium in Posen, an dem sein Vater Erster Direktor war.[1] Nach dem Abitur studierte er Klassische Philologie an den Universitäten Berlin, Bonn und Halle. Während seines Studiums wurde er 1845 Mitglied der Burschenschaft Fridericia Bonn.[2] Das Probejahr absolvierte er an seiner Schule in Posen. Dort im Juni 1851 fest angestellt, ging er schon Michaelis 1851 als Kollaborator an das Marienstiftsgymnasium in Stettin. 1854 kam er als Prorektor an das Friedrich-Wilhelms-Gymnasium zu Greifenberg an der Rega. Am 15. Dezember 1856 wurde er zum Direktor des Königlichen Gymnasiums Hamm ernannt. Wendt war einer der jüngsten preußischen Gymnasialdirektoren, hatte aber wegen seiner kirchenkritischen und liberalen Einstellungen Gegner unter seinen Vorgesetzten. Deshalb wechselte er 1867 an das Lyceum Karlsruhe im liberalen Großherzogtum Baden.[3] Er wurde in den Oberschulrat berufen und mit der Reorganisation des Schulwesens in Baden betraut.[1] In seinem Handbuch der Erziehungs- und Unterrichtslehre stellte er seine Grundanschauungen vor. Besondere Anerkennung erlangte er durch die Übertragung der Tragödien des Sophokles in die deutsche Sprache. Er war befreundet mit Johannes Brahms.[4] Wendt leitete das Karlsruher Gymnasium über vier Jahrzehnte. Erst 1907, im Alter von 80 Jahren, ließ er sich pensionieren. Als er fünf Jahre später starb, kam Großherzog Friedrich II. zur Beisetzung.[3] FamilieGustav Wendts Schwester Mathilde Wendt (1838–1927) war eine namhafte Pianistin und Klavierpädagogin, die zum Freundeskreis von Clara Schumann gehörte und viele Jahre mit dieser korrespondierte. Wendt war mit der Tochter Anna (1831–1892) des Stettiner Entomologen Carl August Dohrn verheiratet; das Paar hatte 7 Kinder. Einer der Enkel war Wilhelm Furtwängler. Ernennungen
Orden
Veröffentlichungen
Literatur
Weblinks
Einzelnachweise
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