Die Gemeinde besteht aus zwei Gemarkungen, die in der Fläche den ehemaligen Gemeinden entsprechen, und hat sieben Gemeindeteile (in Klammern ist der Siedlungstyp und die Einwohnerzahl Stand 30. Juni 2016 angegeben):[3][4][5]
Die Wohnplätze Bahnposten (2 E.), Hefehof (3 E.) und Kreuzhof (1967 erbauter Aussiedlerhof, 8 E.) gehören zum Gemeindeteil Hainsfarth. Auch das direkt am Rand von Oettingen stehende Leprosenhaus (Kapelle St. Anna) ist kein Gemeindeteil.
Hainsfarth beherbergte im 19. Jahrhundert die größte jüdische Gemeinde in Schwaben. 1942, während des Holocaust, wurden die letzten jüdischen Einwohner von Hainsfarth deportiert und ermordet. Die restaurierte Synagoge und der jüdische Friedhof sind bis heute erhalten.
Erster Bürgermeister ist Klaus Engelhardt;[7] er wurde am 10. März 2019 als einziger Kandidat mit 93,4 % gewählt. Die Amtszeit läuft bis 30. April 2026.
Sein Vorgänger seit Mai 2008 war Franz Bodenmüller, der aus gesundheitlichen Gründen zurückgetreten ist.
Gemeinderat
Der Gemeinderat gehören neben dem Ersten Bürgermeister zwölf Mitglieder an; in der Legislaturperiode 2020–2026 sind dies:
Blasonierung: „In Blau ein goldenes Segelboot mit silbernem Segel, darauf ein durchgehendes schwarzes Tatzenkreuz“[8]
Wappenbegründung: Die Gemeinde führte bereits um 1810 ein Siegel, das ein Schiff zeigt. Es geriet in Vergessenheit. Das Schiff sollte wohl den zweiten Teil des Ortsnamens erklären. Das schwarze Tatzenkreuz weist auf den Deutschen Orden, der seit 1274 im Ort belegt ist und wichtiger Grundherr in Hainsfarth war.
Dieses Wappen wird seit 1959 geführt.
Gemeindeflagge
Die vorherige Gemeindeflagge und das Gemeindewappen mussten durch eine neue Fahne und Wappen mit anderer Farbgebung ersetzt werden. Während der Vorbereitungen zur 1200-Jahr-Feier im Jahr 2005 wurde festgestellt, dass der ehemalige Bürgermeister, der 1993 die Fahnen erwarb, versäumt hatte, das Wappen und die Fahne genehmigen zu lassen. Weiß-Blau ist als Fahne in Bayern dem Freistaat vorbehalten, das Wappen verletzt die heraldischen Farbregeln. 2011 wurde entschieden, dass die neue Flagge drei Streifen (Blau-Weiß-Blau) haben soll, belegt mit dem neuen Wappen (in Weiß-Schwarz-Gelb).[9]
Wirtschaft einschließlich Land- und Forstwirtschaft
2022 betrugen die Gemeindesteuereinnahmen 1.278.000 € (2017: 1.085.000 €), davon waren 259.000 € (netto) Gewerbesteuereinnahmen (2017: 217.000 €) und 796.000 € Anteil an der Einkommensteuer (2017: 670.000 €).[10]
Im gleichen Jahr gab es in der Gemeinde 160 sozialversicherungspflichtige Beschäftigte (2017: 133 Beschäftigte). Von der Wohnbevölkerung standen 628 Personen in einem versicherungspflichtigen Beschäftigungsverhältnis (2017: 621 Personen). Damit war die Zahl der Auspendler um 468 Personen größer als die der Einpendler (2017: 488 Personen). 14 Einwohner waren 2022 arbeitslos (2017: 11 Einwohner). 2020 gab es 33 landwirtschaftliche Betriebe (2016: 32 Betriebe), die eine Fläche von 1126 ha (2016: 1087 ha) bewirtschafteten.[10]
Bildung
In der Gemeinde gibt es folgende Einrichtungen:
Kindertagesstätte mit 75 Plätzen und 61 Kindern, davon 13 unter drei Jahren (Stand 1. März 2018)
Grundschule Hainsfarth mit zwei Lehrkräften und 46 Schülern (Schuljahr 2019/2020)[11]
Anton Braun (* in Hainsfarth; † 1540), römisch-katholischer Bischof in Eichstätt
Literatur
20 Jahre Wiederinstandsetzung der Synagoge Hainsfarth, Gemeinde Hainsfarth 2016
Gerhard Beck: 1200 Jahre Hainsfarth. Ortschronik von Hainsfarth 2005, Hainsfarth 2005
Gerhard Beck: Ortschronik Steinhart (Geschichte des Dorfes, Häuserchronik, Ortsfamilienbuch), Förderverein zum Erhalt der Burgruine Steinhart, Hainsfarth 2019.[12]
Gerhard Beck: Ortsfamilienbuch Hainsfarth (1597–1670, Ehen 1597–1910), Hainsfarth 2005
Georg Muck: Geschichte von Kloster Heilsbronn von der Urzeit bis zur Neuzeit. Band2. Verl. für Kunstreprod. Schmidt, Neustadt an der Aisch 1993, ISBN 3-923006-90-X, S.544 (Volltext [Wikisource] – Erstausgabe: Beck, Nördlingen 1879).
Yehuda Shenef: The Jews of Hainsfarth, Augsburg 2019 (englisch)
Gottfried Stieber: Hainsfurth. In: Historische und topographische Nachricht von dem Fürstenthum Brandenburg-Onolzbach. Johann Jacob Enderes, Schwabach 1761, OCLC231049377, S.451–452 (Digitalisat).