Schmid absolvierte zunächst eine Verlagsausbildung zum Druckformhersteller.[1] 1987 bis 1991 arbeitete er als freier Journalist für die Südwest-Presse (Redaktion Freudenstadt), die Rheinische Post (Redaktion Duisburg) und die Bergedorfer Zeitung. Von 1988 bis 1995 studierte er Politikwissenschaft und Geschichte an der Universität-Gesamthochschule Duisburg und an der Universität Hamburg. Seine Diplomarbeit schrieb er über Auschwitz und die Moderne. Deutungen zum Rationalitätsgehalt der nationalsozialistischen Massenvernichtung (1994). Von 1996 bis 1999 war er Promotionsstipendiat der Heinrich-Böll-Stiftung. Er wurde 2001 an der Universität Hamburg zum Dr. phil. promoviert mit der Studie „Die Toten werden noch gebraucht“. Geschichtspolitik und Gedenktage – die Institutionalisierung des 9./10. November 1938 in der politischen Kultur der Bundesrepublik Deutschland (1999).
Seit 2011 arbeitet Schmid als Historiker bei der BürgerstiftungSchleswig-Holsteinische Gedenkstätten. In diesem Zusammenhang nimmt er auf Landes- und Bundesebene diverse Funktionen wissenschaftlicher Beratung und politischer Interessenvertretung wahr. Auf Bundesebene war er von 2016 bis 2020 Mitglied im Sprecher'innenkreis des FORUMS der Landesarbeitsgemeinschaften der Gedenkstätten, Erinnerungsorte und -initiativen in Deutschland. In dem aus dem FORUM hervorgegangenen und im Dezember 2020 gegründeten Verband der Gedenkstätten in Deutschland e. V. ist Schmid Mitglied im Vorstand.[3][4][5] Auf Landesebene ist er stellvertretender Vorsitzender der Landesarbeitsgemeinschaft Gedenkstätten und Erinnerungsorte in Schleswig-Holstein e. V., ferner Mitglied des Sprecherrates des 2018 gegründeten Forums Erinnerungskultur Lübeck[6] und diverser Fachbeiräte, u. a. der Gedenkstätte Henri-Goldstein-Haus Quickborn[7] und der Gesellschaft für Schleswig-Holsteinische Geschichte. Darüber hinaus ist er aktiv in der politischen Bildung, etwa als ehrenamtliches Vorstandsmitglied der Heinrich-Böll-Stiftung Schleswig-Holstein e.V.
Schmid ist Mitgründer, Mitherausgeber und Redaktionsmitglied des seit 2010 erscheinenden Jahrbuchs für Politik und Geschichte. Von 2009 bis 2013 war er auch Mitherausgeber und Redaktionsmitglied des Jahrbuchs Demokratische Geschichte. Als Redakteur hat er den von 2012 bis 2020 zweimal jährlich veröffentlichten, 30- bis 50-seitigen Newsletter Gedenkstätten und Erinnerungsorte in Schleswig-Holstein erstellt.[23]
Antifaschismus und Judenverfolgung. Die "Reichskristallnacht" als politischer Gedenktag in der DDR (Hannah-Arendt-Institut für Totalitarismusforschung: Berichte und Studien, Band 43), V & R Unipress, Göttingen 2004, ISBN 3-89971-146-7
mit Peter Reichel: Von der Katastrophe zum Stolperstein. Hamburg und der Nationalsozialismus nach 1945 (Forschungsstelle für Zeitgeschichte in Hamburg: Hamburger Zeitspuren, Band 4), Dölling und Galitz, München/Hamburg 2005, ISBN 3-937904-27-1
Herausgeberschaften
mit Justyna Krzymianowska: Politische Erinnerung. Geschichte und kollektive Identität. Peter Reichel zum 65. Geburtstag, Königshausen & Neumann, Würzburg 2007, ISBN 3-8260-3656-5
mit Peter Reichel und Peter Steinbach: Der Nationalsozialismus – die zweite Geschichte. Überwindung – Deutung – Erinnerung, C.H Beck-Verlag, München 2009
Geschichtspolitik und kollektives Gedächtnis. Erinnerungskulturen in Theorie und Praxis (Formen der Erinnerung, Band 41), V & R Unipress, Göttingen 2009, ISBN 978-3-89971-575-0
Erinnerungskultur und Regionalgeschichte. Martin Meidenbauer, München 2009, ISBN 978-3-89975-169-7
mit Janina Fuge und Rainer Hering: Das Gedächtnis von Stadt und Region. Geschichtsbilder in Norddeutschland (Forschungsstelle für Zeitgeschichte Hamburg: Hamburger Zeitspuren, Band 7), 2. Auflage, München, Hamburg, 2011
mit Janina Fuge und Rainer Hering: Gedächtnisräume. Geschichtsbilder und Erinnerungskulturen in Norddeutschland (Reihe Zeit + Geschichte der Sparkassenstiftung Schleswig-Holstein, Band 33) (Formen der Erinnerung, Band 56), V & R Unipress, Göttingen 2014, ISBN 3-8471-0243-5
mit Susanne Ehrlich, Nina Leonhard und Horst-Alfred Heinrich: Schwierige Erinnerung. Politikwissenschaft und Nationalsozialismus. Beiträge zur Kontroverse um Kontinuitäten nach 1945, Nomos, Baden-Baden 2015, ISBN 3-8487-1074-9
mit Henning Borggräfe und Hanne Leßau: Die Wahrnehmung der NS-Verbrechen und ihrer Opfer im Wandel (International Tracing Service, Bad Arolsen: Fundstücke, Band 3), Wallstein, Göttingen 2015, ISBN 3-8353-1744-X
mit Claudia Fröhlich, Horst-Alfred Heinrich und Birgit Schwelling: Jahrbuch für Politik und Geschichte, Bände 1–7, Franz-Steiner-Verlag, Stuttgart, 2010–2019
↑Harald Schmid: Die Mühen der Ebene. Zur Erinnerungskultur und Gedenkstättenpolitik. In: Deutscher Kulturrat (Hrsg.): Politik & Kultur. Band2/21-01/22, S.25.
↑Thomas Steensen: Gegen das Vergessen. KZ-Gedenkstätte Schwesing neu eröffnet. In: Nordfriesland. 198, Juni 2017, S.24f.
↑Raimo Alsen, Angelika Königseder (Hrsg.): Das KZ im Dorf. Geschichte und Nachgeschichte des Außenlagers Ladelund. Ausstellungskatalog. Metropol, Berlin 2017, ISBN 978-3-86331-374-6.
↑Harald Schmid: Der andere Völkermord. Eine Erinnerung zum 60. Jahrestag von Himmlers „Auschwitz-Erlass“. In: Frankfurter Rundschau. 16. Dezember 2002.
↑Harald Schmid: Kommodes Gedenken. Die Erinnerungskultur des vereinten Deutschlands. In: Blätter für deutsche und internationale Politik. Band53, Nr.11, 2008, S.41–50.
↑"Viele von uns waren entsetzt". Historiker Harald Schmid über ein verfehltes Konzept von Claudia Roth und einen Runden Tisch mit Gedenkstättenleitern im Kanzleramt. In: Jüdische Allgemeine. 5. Juni 2024 (juedische-allgemeine.de).