In diesem Zeitraum war er weiterhin vom 30. Oktober 1918 bis zum 15. März 1919 in der Staatsregierung Renner I Staatssekretär (= Minister) für Inneres und vom 20. November 1924 bis zum 14. Jänner 1926 österreichischer Außenminister. 1931 wurde er von seinen Parteifreunden aus allen politischen Funktionen gedrängt.
Er begrüßte den 1934 von Engelbert Dollfuß diktatorisch errichteten christlichen Ständestaat, näherte sich auch den Vorstellungen einer österreichischen Nation an und war im Ständestaat wieder anerkannt. Er war ursprünglich von 1896 bis 1900 Mitglied der deutschnationalenWiener akademischen Burschenschaft Olympia gewesen.[1] 1914 wurde er Ehrenmitglied der KÖHV Amelungia Wien im CV, aus der er aber 1921 austrat.[2] Mataja vertrat (noch 1935) einen sich ausschließlich innerhalb der Grenzen Österreichs organisierenden Legitimismus, der außenpolitische Rücksicht- wie Einflussnahme vermeiden und auf diese Weise der Welt sagen sollte, dass die Restauration des Hauses Habsburgkeine gefährliche Sache sei.[3]
Mataja wurde am 22. Jänner 1937 mit Anzeichen eines Schlaganfalls in das Wiener Allgemeine Krankenhaus eingeliefert,[4] wo er in den frühen Morgenstunden des Folgetags verstarb.[5] Am 27. Jänner 1937 wurde der Verstorbene auf dem Wiener Zentralfriedhof[6] in einem Ehrengrab der Gemeinde Wien[7] zur letzten Ruhe bestattet (Gruppe 31 B, Reihe 13, Nr. 22).
Werke
Zehn politische Aufsätze aus den Jahren 1911–1913. Opitz, Wien 1913, ÖNB.
— (Hrsg.): Christlichsoziale Landstraßer Zeitung. Hollinek, Wien 1913–1915, ÖNB.
Die Abstimmung über den Finanzplan. Loibl & Patzelt, Wien 1914, ÖNB.
Die Entstehung des Weltkrieges. Schriften für politische Aufklärung. Zentral-Europäischer Verlag, Berlin-Steglitz 1921, ÖNB.
Europa zwischen zwei Kriegen. Herold, Wien 1923, ÖNB.
Deutsch-Oesterreich. In: Ferdinand Schönemann (u. a.): Felix Hase: England. Ferdinand Schönemann: Nordamerika. Robert van Sint-Jan: Belgien. Heinrich Mataja: Deutsch-Oesterreich. Regensberg, Münster i. W. 1924, S. 113–272, ÖNB.
Österreichische Politik im XIX. und XX. Jahrhundert. Ein geschichtlicher Überblick. Berichte zur Kultur- und Zeitgeschichte, Band 10.1934/35 (= Nr. 225/226). Reinhold, Wien 1934, OBV.
Elisabeth Jelinek: Der politische Lebensweg Dr. Heinrich Matajas. Ein Beitrag zur Geschichte der christlichsozialen Partei in der Ersten Republik. Dissertation. Universität Wien, Wien 1971, OBV.
Helge Dvorak: Biographisches Lexikon der Deutschen Burschenschaft. Band 1: Politiker, Teilband 4: M – Q. Winter, Heidelberg 2000, ISBN 3-8253-1118-X, S. 46–48.
Einzelnachweise
↑Helge Dvorak: Biographisches Lexikon der Deutschen Burschenschaft. Band I: Politiker. Teilband 4: M–Q. Winter, Heidelberg 2000, ISBN 3-8253-1118-X, S. 46.
↑Walter Rosenkranz: Die Deutschen Burschenschaften Österreichs in der Ersten Republik und im Ständestaat 1918–1938. In: Martin Graf (Hrsg.): 150 Jahre Burschenschaften in Österreich. Gestern, heute, morgen. Ares-Verlag, Graz 2009, ISBN 978-3-902475-82-4, S. 61.