Das Bergmassiv des Hermon erstreckt sich entlang der syrisch-libanesischen Grenze über 25 Kilometer in einer Ausrichtung Südwest-Nordost. Im Süden endet das Gebirge auf den von Israel annektierten Golanhöhen. Im Nordosten setzt sich der Anti-Libanon fort.
Durch seine Höhe sammelt der Hermon an seiner Westflanke erhebliche Niederschläge, die verschiedene Quellen speisen. An der Süd- bzw. Westseite entspringen auch die drei JordanquellenHasbani, Dan und Banyas (auch Hermonfluss genannt). Aufgebaut ist der Berg meist aus Kalkstein und dazwischen vulkanischen Gesteinen.
Durch seine Höhe von 2814 Metern über dem Meeresspiegel dominiert der Hermon mit seinen drei Gipfeln die umgebenden Landschaften. Über 1800 Meter ist der Berg mehrere Monate im Jahr schneebedeckt, weswegen er auch als Berg des Greises bzw. Berg des Schnees gilt.
Der höchste Punkt der von Israel kontrollierten Golanhöhen liegt auf einer Höhe von 2224 m rund 11,5 Kilometer südsüdwestlich des Hermongipfels.[2]
Biblische Bezüge
Nach den Angaben in Dtn 3,9 EU wurde der Hermon in alttestamentlicher Zeit von den SidoniernSirjon und von den AmurriternSenir genannt. Der Berg soll die Nordgrenze des Großreiches Israel gebildet haben; nach der Darstellung in 1 Chr 5,23 EU wohnte „der halbe Stamm Manasse … im Lande … bis zum Berg Hermon“. Bei der Beschreibung der durch Israel eroberten Gebiete taucht der Berg ebenfalls mehrfach auf (Jos 11,17 EU; 12,1 EU; 13,5 EU). In Ri 3,3 EU findet sich ein Hinweis darauf, dass es auf dem Hermon heidnische Kulte der Kanaaniter (einschließlich Hiwitern) gab; der Berg wird dort als Baal-Hermon bezeichnet.
Bis zum Sechstagekrieg 1967 gehörten die südwestlichen Hänge des Hermons zu Syrien; am 10. Juni 1967 wurden diese Gebiete zusammen mit dem Golan von Israel erobert und am 14. Dezember 1981 annektiert. Für Israel, dessen international anerkannte Grenze am Fuß des Berges verläuft, ist der Berg von erheblicher strategischer Bedeutung. Er dient vor allem als Beobachtungsposten des israelischen MilitärgeheimdienstesAman auf weite Gebiete Westsyriens. Im Bereich der Südflanke befinden sich daher verschiedene Einrichtungen der israelischen Streitkräfte. Direkt unterhalb des Gipfels befindet sich mit der Basis Hermon Hotel der weltweit höchstgelegene UN-Stützpunkt, der von UNO-Soldaten im Rahmen der Operation UNDOF (United Nations Disengagement Observer Force) besetzt ist.[3]
Trinkwasserreservoir
Auch die zivile Nutzung spielt eine erhebliche Rolle. Israel bezieht einen großen Teil seines Trinkwassers über den Jordan aus der Umgebung des Berges und möchte die Kontrolle über diese Quellen nicht verlieren. Das Wasser versorgt eine vergleichsweise reiche Vegetation und wird in der Landwirtschaft genutzt, zum Beispiel für den Weinbau.
Skigebiet
Die regelmäßigen Schneefälle im Winter sind darüber hinaus eine wichtige touristische Attraktion. Die Schneedecke erlaubt in höheren Bereichen sogar Abfahrten mit Skiern. Daher konnte nördlich von Madschdal Schams auf dem Golan ein kleines Wintersportgebiet – das einzige Israels – eingerichtet werden. Es trägt den Namen Hermon ski resort, liegt zwischen 1600 und 2040 m Höhe[4] und umfasst rund 72 Kilometer Pisten.[5]
↑Syria. In: CIA World Factbook. 20. Juni 2014, archiviert vom Original (nicht mehr online verfügbar) am 29. Dezember 2017; abgerufen am 8. Juli 2014 (englisch).Info: Der Archivlink wurde automatisch eingesetzt und noch nicht geprüft. Bitte prüfe Original- und Archivlink gemäß Anleitung und entferne dann diesen Hinweis.@1@2Vorlage:Webachiv/IABot/www.cia.gov