Historisches Museum der Stadt BarcelonaDas Historische Museum der Stadt Barcelona (katalanisch: Museu d’Història de Barcelona, abgekürzt MUHBA, spanisch: Museo de Historia de Barcelona) ist ein Museum, welches das kulturelle Erbe Barcelonas von den Anfängen bis zur Gegenwart bewahrt, dokumentiert, pflegt und ausstellt. Das MUHBA ist eine städtische Einrichtung. Es hat seine zentrale Verwaltung am Plaça del Rei (dt.: Königsplatz) im Zentrum der Altstadt Barcelonas und unterhält verschiedene Zweigstellen überall in der Stadt. Es wurde am 14. April 1943 eröffnet. GeschichteSeit der Weltausstellung in Barcelona 1888 hatte es wiederholt Anläufe gegeben, eine Dauerausstellung einzurichten und eine städtische Sammlung zur Geschichte Barcelonas anzulegen. Wegen des Baus der breiten Durchfahrtsstraße Via Laietana musste im Jahr 1931 der gotische Palast Casa Padellàs von der Carrer de Mercaders auf den Plaça del Rei verschoben werden. Bei der Vorbereitung des Fundaments am neuen Standort wurden Überreste der römischen Siedlung Barcino entdeckt und führten zu weiteren archäologischen Grabungen auf dem gesamten Platz, die bis zum Spanischen Bürgerkrieg (1936–1939) andauerten. Diese Ausgrabungen waren gemeinsam mit dem mittelalterlichen Palau Reial Major (dt.: Königlicher Hauptpalast) der Ausgangspunkt für das Stadtmuseum. Das Museum wurde schließlich 1943, nach dem Spanischen Bürgerkrieg, als Museu de la Historia de la Ciudad (dt.: Museum für Stadtgeschichte) eröffnet. Erster Direktor war der Historiker Agustí Duran i Sanpere. Basis des Museums waren städtische Sammlungen, die seit dem 19. Jahrhundert zusammengetragen worden waren sowie der Gebäudekomplex auf dem Plaça del Rei (Casa Padellàs, Palau Reial Major und die römischen Ausgrabungen). Nach und nach kamen neue Monumente hinzu: ein römischer Tempel, der römische Friedhof am Plaça Vila de Madrid (entdeckt 1954). Außerdem wurden die Galerie berühmter Katalanen und die Vil·la Joana Teil des Museums. Neben der Integration verschiedener Kulturerbestätten in den Museumsbetrieb waren auch die enge Zusammenarbeit mit dem archäologischen Dienst und die archäologische Forschung bereits von Anfang zentrale Charakteristika des Museums. Die städtische Abteilung für Archäologie war lange Zeit unmittelbar mit dem Museum verbunden. Archäologische Grabungen an der römischen Stadtmauer führten dazu, dass der Sammlung des Museums weitere bedeutende Zeugnisse der römischen Siedlung hinzugefügt werden konnten. Bei Grabungen unter der Kathedrale wurde 1968 ein frühchristliches Baptisterium entdeckt. Bis 1993 wurde im Hauptsitz Casa Padellàs eine Dauerausstellung gezeigt, die die Organisation der antiken Stadt, das politische und religiöse Leben des mittelalterlichen Barcelona, die Textilproduktion sowie die Bräuche und Feste der Stadt vermittelte. Auch das Barcelona des 19. Jahrhunderts, die städtischen Reformen und den Bau der Via Laietana waren Teil dieser Dauerausstellung. Seit 1993 widmet sich das Museum im Palast Casa Padellàs einzelnen Aspekten mit wechselnden Ausstellungen. Darin werden stets neue Erkenntnisse der Forschung einbezogen und diese mit Hilfe moderner Technik und neuen Exponaten vermittelt. Das MUHBA hat die Gründung einer europäischen Vereinigung von Stadtmuseen angeregt, die seit 2010 regelmäßig zusammenkommt, um gemeinsame Projekte und einen Erfahrungsaustausch zwischen Stadtmuseen in ganz Europa zu ermöglichen. Standorte des MUHBAIn den letzten Jahrzehnten richtete sich das Interesse des Stadtmuseums auf das zeitgenössische Barcelona und wuchs um weitere Standorte, die über die ganze Stadt verteilt sind. Diese sind (Stand: September 2013):
Literatur
WeblinksCommons: Historisches Museum der Stadt Barcelona – Sammlung von Bildern
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