Der Hofmeister-Knick (englischHofmeister-Kink[1]) ist die Bezeichnung für einen geknickten Übergang an der hinteren Fahrzeugsäule zur geraden Linie unterhalb des Seitenfensters.
Geschichte
Benannt ist diese Gestaltung der hinteren Fahrzeugsäule nach dem Konstrukteur und BMW-Bereichsleiter Wilhelm Hofmeister, obwohl es sie schon vorher gab. Zu den ersten Fahrzeugen mit diesem Stilelement gehören das von Rick Dore[2] gestaltete Cadillac-Coupé der Serie 61 von 1949[3] und einige Modelle des von Howard A. ‘Dutch’ Darrin gestalteten Kaiser Special ab 1951.[4] Hofmeister war von 1955 bis 1970 Chefdesigner von BMW und verwendete das Stilelement 1961 beim BMW 3200 CS „Bertone“ und der „Neuen Klasse“.[5] Ursprünglich aus statischen Gründen konstruiert,[6] ziert der Hofmeister-Knick bis heute viele BMW-Modelle aus Gestaltungsgründen. Pietro Frua verwendete sie 1966 für ein Jaguar-Coupé (Jaguar S-Type 3,8 l Coupé, 3/1966[7]),[8] weitere, auch spätere ähnliche Gestaltungen einiger Hersteller finden sich.[9][10]
Von 1962 bis 1970 hatte das Lancia Flavia Coupé diesen Knick. Auch verschiedene Opel-Modelle wie der Ascona B, Ascona C, Monza A1 / A2 sowie den Fahrzeugen der GM-J-Plattform waren von 1975 bis etwa 1988 so gestaltet.[3] Obwohl der Knick überwiegend in höherpreisigen Fahrzeugen eingesetzt wird,[9] zeigte ab der Modellpflege 1977 der Kleinwagen Fiat 127 dieses Gestaltungsmerkmal.[11] Automobile des schwedischen Fahrzeugherstellers Saab hatten mit dem „hockey stick“ ein ähnliches Merkmal.[12]
2003 setzte BMW beim X3 (E83) eine neue Variation des Gestaltungselements ein: der Knick mündet in eine fallende, nicht mehr waagerechte Fensterunterkante.[13]
Der Hofmeister-Knick wird wie die Niere als Erkennungszeichen von BMW-Fahrzeugen angesehen.[14][15] Beginnend 2023 mit dem 5er (G60)[16] über den 1er (F70) und das 2er Gran Coupé (F74) wird die Modellreihenziffer auch im Hofmeister-Knick platziert.[17]
Der Hofmeister-Knick. In: BMW Design. BMW AG, abgerufen am 28. November 2014: „Der Hofmeister-Knick bezeichnet den Gegenschwung der Fenstergrafik am Fuß der hinteren Dachsäule.“ (Archivlink)