ImpellaImpella ist ein Herzunterstützungssystem der Firma Abiomed. Es dient der temporären Unterstützung der linken und (seltener) rechten Herzhälfte bei einem Kardiogenen Schock. Die Produktpalette hat ihren Namen nach ihrer Gründungsfirma „Impella AG“, die seit 1997 mit der Forschung und Entwicklung dieser Geräte betraut war. EntwicklungBereits in den 1990er-Jahren forschte eine kleine Gruppe, um den Ingenieur Thorsten Sieß, am Aachener Helmholtz-Institut für Biomedizinische Technik mit Mitteln der Deutschen Forschungsgemeinschaft (DFG) an der Entwicklung von Blutpumpen. Daraus gründete sich 1997 das Start-up-Unternehmen Impella AG[1], das im Jahr 2000 für die Entwicklung und Vermarktung eines ersten intrakardialen Pumpsystems mit dem Innovationspreis der deutschen Wirtschaft ausgezeichnet wurde.[2] Nach einem Insolvenzverfahren im Jahr 2002 konnte das Unternehmen mit neuen Investoren als „Impella Cardio Systems AG“ neu starten und ihre Entwicklungen an Herzpumpen fortsetzen. Schließlich wurde Impella im Jahr 2005 von dem amerikanischen Medizintechnikunternehmen Abiomed übernommen und der Aachener Standort als Europazentrale der Mutterfirma ausgebaut. Seitdem konnten mit den Impella-Produkten fünf Zulassungen bei der FDA und zahlreiche Patente verzeichnet werden. PrinzipBei der Impella handelt es sich um eine sehr kleine Axialpumpe, die über ein arterielles Gefäß (häufig die Arteria femoralis) bis zum Herz vorgeschoben wird. Dort kommt es so zu liegen, dass das Blut im linken Ventrikel von der Pumpe aufgenommen und in die Aorta ascendens gepumpt wird. Dadurch wird die Kreislauffunktion verbessert und die Belastung der linken Herzkammer verringert. Darin unterscheidet sich die Impella etwa von der Veno-Arteriellen-Extrakorporalen Membranoxygenierung, bei der die Nachlast für die linke Herzkammer erhöht wird.[3] SystemvariantenFür die linke Herzkammer gibt es das System in drei verschiedenen Größen und kann einen Blutfluss von 2,5 l/min bis 5 l/min erzeugen.[4] Sie arbeiten mit einer Rotationsgeschwindigkeit von bis zu 50.000 Umdrehungen pro Minute.
Impella 2.5 und Impella CP können fünf Tage verbleiben, Impella 5.0 kann bis zu 10 Tagen ununterbrochen eingesetzt werden. Die Impella 2.5 und die Impella CP werden mittels Einführschleuse perkutan über die Femoralarterie platziert. Die Impella 5.0 wird in der Regel chirurgisch eingesetzt. Die Steuerung erfolgt über eine transportable Konsole. Die Pumpleistung geschieht unabhängig vom Herzschlag, sodass auch während der Ruhephase des Ventrikels Blut in die Aorta gepumpt wird.
IndikationenDas Hauptanwendungsgebiet der Impella ist der kardiogene Schock, verursacht etwa durch einen Herzinfarkt, terminale Herzinsuffizienz, Myokarditis, Stress-Kardiomyopathie, Peripartale Kardiomyopathie oder beim Postkardiotomiesyndrom nach herzchirurgischen Operationen. Abhängig von der Ursache des Schocks ist das Therapieziel die Überbrückung des Zeitraums bis zur Erholung des Herzens („Bridge-to-recovery“) oder ein Zeitgewinn bis zur Therapieentscheidung („Bridge-to-decision“) beispielsweise für ein dauerhaftes Herzunterstützungssystem oder eine Herztransplantation.[3] Der Einsatz von Impella-Pumpen erfolgt auch vorsorglich bei Koronarinterventionen im Rahmen einer Herzkatheteruntersuchung bei Patienten mit einem hohen Risiko für Komplikationen während der Prozedur. Dieses Vorgehen wird als „Protected PCI“ (Protected Percutaneous coronary intervention deutsch Vorbeugende Perkutane Koronarintervention) bezeichnet.[4] WeaningDas Weaning (englisch Entwöhnung) von Patienten von Impella ist komplex und beinhaltet die Bewertung der zugrunde liegenden Erkrankung, die für die Einschätzung des Potenzials für eine Genesung des Herzens unerlässlich ist. Eine Überwachung während der Entwöhnungsphase mit Echokardiografie und Swan-Ganz-Katheter wird dringend empfohlen. Patienten, die für eine Entwöhnung in Frage kommen, müssen stabil sein, keine Inotropika aufweisen und sich von einer akuten Endorganschädigung erholt haben.[7] KontraindikationenKontraindiziert ist der Einsatz von Impella-Mikroaxialpumpen unter anderem bei
Mögliche Komplikationen
EffizienzBei Patienten mit infarktbedingtem kardiogenem Schock scheint der Einsatz der Herzpumpe Impella Todesfälle nicht zu verringern. Das legen zumindest Ergebnisse einer retrospektiven Analyse von Wissenschaftlern am Universitätsklinikum Hamburg-Eppendorf nahe. Eine DanGer SHOCK genannte randomisierte Studie soll hierzu die Gesamtmortalität nach sechs Monaten auswerten.[8][9] Weblinks
Einzelnachweise
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