Das Institute for Advanced Study (IAS) ist ein 1930 gegründetes privates Forschungsinstitut in Princeton, New Jersey. Das IAS ist nicht Teil des Universitätssystems, auch wenn die räumliche Nähe zur Princeton University zu engen informellen Verbindungen und Kooperationen führt. Bekannt ist es insbesondere als letzte Wirkungsstätte Albert Einsteins und als Zufluchtsort vieler weiterer aus Deutschland geflüchteter Wissenschaftler. Gerhard Probst zählt es neben der Roosevelt University, der University in Exile, dem Black Mountain College und dem Institute for Social Research zu den amerikanischen Hochschuleinrichtungen, die am stärksten von Emigranten geprägt wurden.[1]
1930 ermöglichten Louis Bamberger (1855–1944), ein Geschäftsmann und Philanthrop aus Newark (New Jersey), und seine Schwester Caroline Bamberger Fuld (1864–1944) durch eine Spende von fünf Millionen Dollar die Gründung des Instituts.[2] Diese Spende war zunächst für die Schaffung einer Ausbildungsstätte für Zahnärzte gedacht, aber ein befreundeter Pädagoge, Abraham Flexner, überredete sie, das Geld der Grundlagenforschung zukommen zu lassen. Flexner war der Gründungsbeauftragte und erste Direktor des IAS, von 1930 bis 1939.
Es gibt vier Abteilungen, die School of Historical Studies, die School of Mathematics, die School of Natural Sciences und die School of Social Science. Laboratorien oder Einrichtungen für Experimente sind dagegen nicht vorhanden. Zurzeit werden die vier Schools von insgesamt 26 permanenten Mitgliedern geleitet. Das Institut vergibt jedes Jahr knapp 200 Stipendien an Gastwissenschaftler aus der ganzen Welt.
Eine Ausnahme vom Verzicht auf experimentelle oder ingenieurwissenschaftliche Forschung war die Zeit kurz nach dem Zweiten Weltkrieg, als ein Team unter dem Institutsmitglied John von Neumann hier den IAS-Computer entwickelte, der zusammen mit den von Neumann verbreiteten Reporten weltweit eine Vorbildfunktion in der Computerentwicklung hatte.
Gerhard Probst: Hochschulen als Wirkungsstätten von Exilanten. In: John M. Spalek (Hrsg.): Deutschsprachige Exilliteratur seit 1933. Band 2, Teil 1, de Gruyter/Saur, Berlin/New York, 1989, ISBN 978-3-317-01159-4, S. 1446–1469.
Britta Padberg: The Global Diversity of Institutes for Advanced Study. In: Sociologica. Band 14, Nr. 1, 2020, doi:10.6092/issn.1971-8853/9839.