Liminski arbeitete bis zum Renteneintritt am 1. August 2015 als Redakteur und Moderator aktueller politischer Sendungen (z. B. Informationen am Morgen) beim Deutschlandfunk. Als Moderator war er nicht nur bei den Hörern sehr beliebt.[5] Er war ständiger Mitarbeiter mehrerer Zeitungen, unter anderem der Katholischen Sonntagszeitung für Deutschland, der Preußischen Allgemeinen Zeitung, des Westfalen-Blatts, des Flensburger Tageblatts, der in Magdeburg erscheinenden Volksstimme und der katholischen Wochenzeitung Die Tagespost, dessen Chefredakteur Liminskis Schaffenskraft ausdrücklich lobte und den langjährigen Kollegen als Kraftwerk betitelte, das viel zu früh vom Netz ging.[6]
Jürgen Liminski war Mitglied der katholischen Laienorganisation Opus Dei.[13][14] Mit seiner aus der Bretagne stammenden und der Organisation ebenfalls angehörenden Ehefrau Martine Liminski geborene Le Noxaic (* 1951) bekam er zehn Kinder, darunter den Politiker Nathanael Liminski. Die Familie lebte in Sankt Augustin-Hangelar.[15] Jürgen Liminski war Vorsitzender des Landesverbandes Nordrhein-Westfalen der Paneuropa-Union.[1]
Als freier Journalist arbeitete Jürgen Liminski unter anderem auch für das Magazin Grandios,[16] wo er unter anderem Reportagen[17][18][19] und Kurzgeschichten[20] schrieb. Zusammen mit einigen Unternehmen gelang es ihm, das Magazin 2021 unter der neuen Herausgeberschaft der Grandios-Stiftung deutschlandweit sowie in Österreich und der Schweiz zu veröffentlichen.
Posthum erschien von Jürgen Liminski ein Buch mit Kurzgeschichten: Pajazzos Saltos versammelt Geschichten über den Clown Pajazzo.[21] Die Geschichten sind auch als Hörbuch erschienen.[22] Das Vorwort konnte Liminski noch selbst schreiben, der FE-Medienverlag veröffentlichte das Buch kurz nach dem Tod des Autors zusammen mit Zeichnungen seiner Tochter Vanessa.[21] Die Kurzgeschichten hatte Jürgen Liminski für seine 10 Kinder und 21 Enkelkinder geschrieben.
Wirken und politische Positionen
Liminski engagierte sich auf dem Gebiet der Familienpolitik und hat zu diesem Thema mehrere Bücher verfasst, u. a. unterstützte er das Familiennetzwerk, einen familienpolitischen, christlich-konservativen Interessenverband, der sich vornehmlich gegen staatliche Kinderbetreuung engagiert.[23] Weiterhin war er seit Ende 2005 Geschäftsführer des im selben Jahr gegründeten Instituts für Demographie, Allgemeinwohl und Familie e. V.,[24] das gemeinsam mit der Offensive Junger Christen im Rahmen des Aktionsbündnisses Familie zusammenarbeitet.[25] Das Institut versteht sich als konfessions- und parteiübergreifend und greift aktuelle Forschungsergebnisse zum Thema Familie auf.[26] Zu diesem Zweck informiert das Institut unter anderem durch Newsletter und Aufsätze.[27]
Er warf sowohl der großen als auch der rot-grünen Koalition „Verrat an den Familien“ vor, der z. B. durch das Elterngeld der „Keimzelle des Volkes schleichend die Lebensgrundlage“ entziehe.[29] Stief- und Patchworkfamilien trügen – so Liminski auf kath.net – dazu bei, dass „Jugendliche nach einer Trennung ihrer Eltern eher dazu neigen, sich einer Bande anzuschließen. Zur Integration in eine solche ‚Ersatzfamilie‘ gehörten häufig Drogenkonsum und Straftaten.“[30]
Gemeinsam mit seiner Ehefrau Martine veröffentlichte Liminski mit Abenteuer Familie ein Buch, in dem sie die Erfahrung mit ihrer großen Familie schilderten.[31] Das Ehepaar plädierte darin für eine Kindererziehung im Kreis der Familie.[31] Jürgen und Martine Liminski fordern in dem Buch unter anderem von der Politik, Ehe und Familie als Keimzelle der Gesellschaft zu schützen.[31] Das Vorwort zum Buch schrieb der ehemalige VerfassungsrichterPaul Kirchhof.[31] Für eine Förderung von Familien forderte Jürgen Liminski unter anderem eine Reform des deutschen Steuerrechts.[32] Das Ehepaar gründete gemeinsam das Europäische Institut zur Aufwertung der Erziehungsarbeit.[33]
Von 2011 bis 2012 war Liminski zudem Direktor der Informationsabteilung beim internationalen Generalsekretariat des Hilfswerks Kirche in Not.[1] Für das Hilfswerk gab Liminski die Zeitschrift Echo der Liebe heraus.[35] Das Hilfswerk bescheinigte Liminski, seine Standpunkte „in seiner gesamten publizistischen Tätigkeit stets mit beispielhafter Konsequenz, unmissverständlicher Klarheit, aber auch mit Humor und menschlicher Wärme vertreten“ zu haben.[35]
Im Januar 2014 kritisierte die Chefredakteurin des Deutschlandfunks Birgit Wentzien Liminskis affirmative Gesprächsführung in einem Interview mit Tobias Teuscher, der den Grünen im Europaparlament unterstellte, bewusst pädophile Umtriebe zu fördern. Teuscher behauptete zudem, eine Mehrheit von Linken, Grünen und Liberalen arbeite daran, Homosexualität als „Leitkultur“ in der Europäischen Union festzuschreiben, und Liminski habe diese Haltung unzureichend hinterfragt.[39] Nach seinem Tod veröffentlichten zahlreiche Kollegen beim Deutschlandfunk eine Traueranzeige für Liminski und betonten dabei seinen Humor, seine Empathie und seine Kollegialität.[40] Intendant Stefan Raue nannte Liminski im offiziellen Nachruf des Senders einen Journalisten mit Haltung, der keinen Hehl aus seiner katholisch-konservativen Grundeinstellung machte und dabei diskussionsfreudig, tolerant und fair blieb.[41]
Die verratene Familie. Politik ohne Zukunft. Sankt Ulrich Verlag, Augsburg 2007, ISBN 3-86744-025-5.
Wächter der Solidarität. Die Rückkehr des verlorenen Vaters. In: Anneliese Kitzmüller (Hrsg.): Wir sind Familie! Der freiheitliche Weg zur familienfreundlichsten Gesellschaft. Verein zur Förderung der Medienvielfalt, Wien 2011, ISBN 978-3-9502849-4-2, S.113–126.
Pajazzos Saltos. Gedanken und Lebensweisheiten eines Clowns. FE-Medienverlags GmbH, Kisslegg 2021, ISBN 978-3-86357-334-8.
Pajazzos Saltos. Gedanken und Lebensweisheiten eines Clowns. Hörbuch. FE-Medienverlags GmbH, Kisslegg 2021.
↑Referenten. In: raczeks.de. 24. Juni 2010, abgerufen am 12. Juni 2021.
↑Interview mit Liminski im WDR 5 am 21. April 2005.
↑Guido Horst: Nachruf: Ein Kraftwerk ging vom Netz. In: Die Tagespost. 19. Juni 2021, abgerufen am 19. Juli 2021: „Nicht zu vergessen die geistliche Gemeinschaft, bei der er eine religiöse Familie gefunden hatte: das Opus Dei.“
↑ abThomas Heine-Geldern: Wir trauern um unseren lieben Freund und wertvollen Kollegen Jürgen Liminski. In: Kirche in Not (Hrsg.): Echo der Liebe. Nr.6, 2021, S.6.