Jacques PeletierJacques Peletier, auch Jacques Peletier du Mans (* 25. Juli 1517 Le Mans; † Juli 1582 Paris), in latinisierter Form Jacobus Peletarius, war ein französischer Literat, Humanist, Jurist, Mediziner und Mathematiker. Er stand mit zahlreichen Literaten und Gelehrten der Epoche in Kontakt. Erfolglos blieben dagegen seine Versuche, die französische Orthographie in dem Sinne zu reformieren, dass sie mehr phonetischen als etymologischen Kriterien folgen sollte, d. h. die Wörter etwa so zu schreiben, wie sie gesprochen wurden. Leben und WirkenPeletier war der Sohn eines Anwalts Pierre Pelletier und dessen Ehefrau, der geborenen Jeanne le Royer aus Le Mans. Er studierte Philosophie am Collège de Navarre in Paris und fünf Jahre Jura in Le Mans. In den 1530er Jahren war er Sekretär des Bischofs von Le Mans, wandte sich dann aber von einer Laufbahn als Jurist ab und studierte autodidaktisch Griechisch, Medizin und Mathematik. 1541 veröffentlichte er eine französische Übersetzung der Ars Poetica von Horaz. In seinem Bemühen um französische Schriftsprache verfolgte er ähnliche Ziele wie die Dichtergruppe der Pléiade. 1543 wurde er Rektor des College de Bayeux in Paris, was er aber 1547 für eine freie Existenz auf Reisen aufgab, wobei er als Chirurg und Mathematiklehrer arbeitete. Außer in Paris war er in Bordeaux, Basel, Poitiers und Lyon. Er veröffentlichte französische Gedichtbände, teilweise an Lukrez orientiert mit naturwissenschaftlichen Themen, mathematische Werke (in Französisch und Latein) und kleinere Werke zur Medizin. Seine Ausgabe der ersten sechs Bücher der Elemente von Euklid führte zu Disputen mit Christophorus Clavius und Johannes Buteo insbesondere über hornförmige Winkel (Buch 3, Proposition 16 der Elemente) und die Verwendung des Superpositionsprinzips (Axiom 4 in Buch 1, Was sich deckt ist gleich und Buch 1, Proposition 4[1]). Er übersetzte Gemma Frisius, schrieb ein ähnliches Buch über praktische Anwendung der Arithmetik und war in seiner Algebra von Gerolamo Cardano und Michael Stifel beeinflusst. Im Jahre 1572 war er kurzzeitig am Collège de Guyenne in Bordeaux. Während dieser Zeitspanne machte er die Bekanntschaft von Michel de Montaigne und Pierre de Brach. Schon im Jahre 1579 ging er zurück nach Paris, wo er zum Rektor des College von Le Mans avancierte. SchriftenSchriften zur Poetik
Mathematische Schriften
Literatur
Einzelnachweise
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