Jean-Luc Brassard
Jean-Luc Brassard (* 24. August 1972 in Salaberry-de-Valleyfield, Québec) ist ein ehemaliger kanadischer Freestyle-Skier. Er war auf die Buckelpisten-Disziplinen Moguls und Dual Moguls spezialisiert. In der Disziplin Moguls wurde er 1993 und 1997 jeweils Weltmeister sowie 1994 Olympiasieger. Daneben gewann er drei Weltcupwertungen und 20 Einzelwettkämpfe, was ihn zu einem der erfolgreichsten Athleten aller Zeiten auf der Buckelpiste macht. BiografieSportliche LaufbahnJean-Luc Brassard begann im Alter von acht Jahren auf einem Hügel nahe seiner Heimatstadt mit dem Skifahren. Im Alter von 17 Jahren wurde er in die Mannschaft der kanadischen Freestyler aufgenommen.[2] Sein Weltcup-Debüt gab er im November 1990 mit Rang 26 in La Plagne. Nur zwei Monate später feierte er am Mont Gabriel unweit seiner Heimat seinen ersten von insgesamt 20 Weltcupsiegen auf der Buckelpiste. Bei seinen ersten Olympischen Spielen in Albertville musste er sich mit Rang sieben begnügen. Die endgültige Etablierung in der Weltspitze gelang ihm in der Saison 1992/93, als er sich nicht nur mit sechs Siegen die Moguls-Gesamtwertung, sondern in Altenmarkt-Zauchensee auch den Weltmeistertitel sicherte. Mit Rang drei erreichte er außerdem seine beste Platzierung im Freestyle-Gesamtweltcup. Im Februar 1994 gewann er im Rahmen der Olympischen Spiele in Lillehammer als Mitfavorit die Goldmedaille und kürte sich damit zum ersten männlichen Olympiasieger Kanadas in einem Schneesport.[2] In den Wintern 1995/96 und 1996/97 wiederholte er den Gesamtsieg in der Moguls-Weltcupwertung und trug sich auch in der neuen Paralleldisziplin Dual Moguls in die Siegerliste ein. Nachdem er sich bei den Weltmeisterschaften 1995 in La Clusaz mit der Silbermedaille zufriedengeben musste, gewann er zwei Jahre später in Nagano erneut Gold. Danach konnte er nicht mehr ganz an seine großen Erfolge anknüpfen. So verpasste er bei seiner dritten Olympiateilnahme in Nagano die Medaillenränge als Vierter knapp, in der Moguls-Wertung wurde er 1998 vom neuen Olympiasieger Jonny Moseley abgelöst. Brassard setzte seine Karriere bis zu den Olympischen Spielen 2002 in Salt Lake City fort, wo er nicht über Rang 21 hinaus kam. Nach Saisonende trat er vom aktiven Leistungssport zurück. Sein letztes FIS-Rennen bestritt er im Februar 2004. Weitere KarriereJean-Luc Brassard war bereits während seiner Sportlaufbahn für sein soziales Engagement bekannt und wurde 2000 mit dem Gillette Sport Award für wohltätige Zwecke ausgezeichnet. Im Anschluss an seine erfolgreiche Karriere hält er unter anderem Vorträge und wirkt als Radiokommentator. 2014 war er Assistent des Chef de Mission der kanadischen Olympiamannschaft von Sotschi.[3] Ende des Jahres wurde er selbst vom Kanadischen Olympischen Komitee zum Chef de Mission für die Sommerspiele in Rio ernannt. Im April 2016 zog er sich jedoch vorzeitig von seinem Vertrag zurück, nachdem er sich vom Umgang des COC mit der Causa um dessen wegen Belästigungsvorwürfen zurückgetretenen Präsidenten Marcel About enttäuscht gezeigt hatte. Sein Nachfolger wurde der ehemalige Bahnradfahrer Curt Harnett.[4] 2008 wurde Jean-Luc Brassard in die Canadian Ski Hall of Fame, 2010 in die Hall of Fame des kanadischen Sports aufgenommen.[2][5] ErfolgeOlympische Spiele
Weltmeisterschaften
Weltcupwertungen
WeltcupsiegeBrassard errang im Weltcup 45 Podestplätze, davon 20 Siege:
Weitere Erfolge
Auszeichnungen
WeblinksCommons: Jean-Luc Brassard – Sammlung von Bildern, Videos und Audiodateien
Einzelnachweise
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