Jeane KirkpatrickJeane Jordan Kirkpatrick (* 19. November 1926 in Duncan, Stephens County, Oklahoma; † 7. Dezember 2006 in Bethesda, Maryland) war eine US-amerikanische Politikwissenschaftlerin. Sie war von 1981 bis 1985 ein Kabinettsmitglied unter US-Präsident Ronald Reagan. Reagan schlug sie auch als Botschafterin bei der UNO vor. Dieses Amt übte sie ebenfalls von 1981 bis 1985 aus. Politische EinordnungKirkpatrick galt als strikt antikommunistische Konservative. Die nach ihr benannte Kirkpatrick-Doktrin befürwortete eine entschiedene Eindämmungspolitik gegen sozialistische und kommunistische Regierungen weltweit, selbst wenn dafür – wie vielfältig in der so genannten Dritten Welt, vor allem in Lateinamerika geschehen – rechtsgerichtete Militärdiktaturen (wie diejenige Alfredo Stroessners in Paraguay, Augusto Pinochets in Chile oder Jorge Rafael Videlas in Argentinien) in Kauf genommen und von den USA unterstützt werden. Zusammen mit William Bennett und Jack Kemp, gemeinsame Direktoren der Initiative Empower America, appellierte sie an den US-Kongress nach den Anschlägen am 11. September 2001, eine formelle Kriegserklärung gegen das „gesamte fundamentalistische islamische Terroristen-Netzwerk“ abzugeben. Berufliche Laufbahn und politische EntwicklungPolitisch aktiv wurde Jeane Kirkpatrick während ihres Studiums Mitte der 1940er Jahre zunächst in der Young People’s Socialist League, dem Jugendverband der Sozialistischen Partei Amerikas[1], in den frühen 1970er Jahren engagierte sie sich für die Demokraten. Unter anderem war sie als Wahlkämpferin für Hubert H. Humphrey – den Präsidentschaftskandidaten der Demokratischen Partei – tätig, nahm dann jedoch, wie auch durch Zeitschriften- und Zeitungsartikel belegt, eine zunehmend kritische Haltung zu den Positionen der Demokraten ein und lehnte insbesondere die Außenpolitik Jimmy Carters ab. Beobachter vermuten, Kirkpatricks politische Wende habe auch mit einer Hinwendung zum Religiösen zu tun. So erklärte sie ihre Desillusioniertheit hinsichtlich internationaler Organisationen, besonders der UN, mit der Einlassung, die beinahe einem politischen Credo gleichkommt:
– Jeane Kirkpatrick: Übersetzung des Zitats in der englischsprachigen Wikipedia Oder in einer Aussage, die ihren weltanschaulichen und politischen Skeptizismus zusammenfassend zum Ausdruck bringt: „History is a better guide than good intentions“ (‚Geschichte ist ein besserer Leitfaden als gute Absichten‘). Bevor sie von Ronald Reagan zur US-Botschafterin bei den Vereinten Nationen berufen wurde, war sie dessen außenpolitische Beraterin während des Präsidentschaftswahlkampfes 1980. Nachdem Soldaten der Militärjunta in El Salvador im Jahr 1980 vier US-amerikanische Nonnen entführt, vergewaltigt und ermordet hatten, sagte Kirkpatrick in einem Interview mit der Tampa Tribune, dass die Opfer sich dies selbst zuzuschreiben hätten:
Nach einigen Querelen wegen teilweise schwerwiegender Beschuldigungen (Bestechlichkeit, Beteiligung an der Fälschung von Bändern, die die sowjetische Alleinschuld am Abschuss eines südkoreanischen Verkehrsflugzeuges vor der Insel Sachalin 1983 belegen sollten) ging die erst 1985 der Republikanischen Partei beigetretene Kirkpatrick nach Georgetown (Washington, D.C.) zurück, um dort an jener Universität zu lehren, an der sie seit 1967 war und seit 1973 eine Professur innehatte. Nach ihrem Ausscheiden aus der Reagan-Regierung erhielt sie die Presidential Medal of Freedom. Zu dieser Zeit wurde sie auch fellow am American Enterprise Institute, einer einflussreichen neokonservativen Denkfabrik (think tank). Dort zählte man sie zu den prominentesten Hardlinern. Zwischen 1985 und 1998 schrieb sie unter anderem für die Los Angeles Times eine wöchentliche Kolumne. Sie war Ausschussmitglied der pro-israelischen Lobbyorganisation UN Watch. In der Kultur
Literatur
WeblinksWikiquote: Jeane Kirkpatrick – Zitate (englisch)
Einzelnachweise
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