1992 begann seine journalistische Arbeit für die Berliner Zeitung, deren Sportressort er von 2002 bis 2008 leitete. Danach war er mehrere Jahre für den Deutschlandfunk tätig. Jens Weinreich geriet infolge seiner kritischen Beiträge wiederholt mit Sportfunktionären, Sportlern und Sportredaktionen in Konflikt. Unter anderem gab es 2008 juristische Auseinandersetzungen mit dem DFB-Präsidenten Theo Zwanziger[1] und 2009 mit der Eisschnellläuferin Claudia Pechstein.[2] Im April 2012 beendete das Deutschlandradio die Zusammenarbeit mit Weinreich wegen angeblicher Verunglimpfung von Kollegen.[3][4]
Weinreich schreibt als freier Journalist unter anderem für den Spiegel oder Krautreporter.[5][6] Seit 2018 gibt er außerdem ein eigenes Sportmagazin unter dem Titel Sport & Politics heraus, das er selbst direkt vertreibt.
2016 wurde Weinreich als Mitglied eines SPIEGEL-Teams zusammen mit Jörg Schmitt, Rafael Buschmann, Gunther Latsch, Udo Ludwig und Jürgen Dahlkamp in der Kategorie „Beste investigative Leistung“ mit dem Nannen Preis ausgezeichnet. Geehrt wurde die Arbeit für den Artikel Sommer, Sonne, Schwarzgeld, der im Oktober 2015 erschien. Er thematisierte die mutmaßlich gekaufte Vergabe der Fußball-WM 2006, die u. a. zum Rücktritt von DFB-Präsident Wolfgang Niersbach führte.
Schriften
Olympia-Informator '92: Albertville, Barcelona, zusammen mit Volker Kluge, Sportverlag. Berlin. 1991. ISBN 3-328-00489-0
Das Milliardenspiel. Fußball, Geld und Medien, zusammen mit Thomas Kistner, Fischer Taschenbuch Verlag. Frankfurt am Main. 1998. ISBN 3-596-13810-8
Der olympische Sumpf. Die Machenschaften des IOC, zusammen mit Thomas Kistner, Piper Verlag. München, Zürich. 2000. ISBN 3-492-04249-X – französische Ausgabe: Les seigneurs des anneaux. Golias. Villeurbanne. 2001. ISBN 2-914475-20-9
Operation 2012. Leipzigs deutscher Olympiatrip, zusammen mit Grit Hartmann und Cornelia Tomerius, Forum Verlag Leipzig. Leipzig. 2004. ISBN 3-931801-32-2
Korruption im Sport. Mafiose Dribblings, organisiertes Schweigen, als Herausgeber, Forum Verlag Leipzig. Leipzig. 2006. ISBN 978-3-931801-21-2
Macht, Moneten, Marionetten. Sport and Politics Edition. 2014. (Eigenverlag Jens Weinreich)