Parallel zu seiner Bühnentätigkeit war Kerzel mit Beginn der 1970er Jahre auch sporadisch vor der Kamera aktiv, so in Wolf Dietrichs Mehrteiler Das Jahrhundert der Chirurgen (1972), in Der Zweck heiligt die Mittel (1973) unter der Regie von Fritz Umgelter, Keine Spürhunde für den Fiskus (1974) von Thomas Fantl und in Hartmut Griesmayrs Literaturverfilmung Meister Timpe (1980). In der zwölfteiligen ZDF-Serie Lukas und Sohn (1989) stellte Kerzel die Figur des Karl dar, Episodenrollen übernahm er unter anderem in Café Wernicke (1978), Berliner Weiße mit Schuß (1985), Weiberwirtschaft (1987), Diese Drombuschs (1992) und zuletzt in den Kriminalserien Im Namen des Gesetzes (1996) und Hinter Gittern – Der Frauenknast (2002).
Neben der Synchronisation prägt Kerzel als Off-Sprecher gut zwei Drittel der deutschsprachigen Kino-Trailer[2] sowie zahlreiche Dokumentarfilme. So ist er seit 2005 regelmäßig in den kabel-eins-Magazinen K1 Extra und K1 Doku zu hören,[3] 2010 stellte er seine Stimme unter anderem der Dokumentation Untergang der Republik zur Verfügung.[4] In der Vergangenheit fungierte Kerzel zudem als Off-Sprecher in den Science-Fiction-Fernsehserien Babylon 5 (1994–1998), Outer Limits – Die unbekannte Dimension (1995–2002) sowie dem pseudowissenschaftlichen Magazinableger Galileo Mystery (2007–2009).
Im Hörspielbereich ist Joachim Kerzel insbesondere durch die seit dem Jahr 2000 erscheinende Neuauflage der Hörspielreihe Geisterjäger John Sinclair bekannt, in der er bis Folge 46 als Erzähler engagiert war. Gesundheitliche Gründe zwangen in den nachfolgenden acht Episoden zu einer Umbesetzung; die Vertretung übernahm Wolfgang Pampel.[7] Im September 2009 meldete sich Joachim Kerzel mit einer kurzen Videonachricht an die Hörerschaft zurück[8] und setzte seine Mitwirkung seit Folge 55 fort. Ab Folge 71 wurde er jedoch von Alexandra Lange abgelöst. Als Erzähler wurde Kerzel in den Hörspielen zu Star Wars eingesetzt. In der zehn CDs umfassenden Hörspieladaptation des von Frank Schätzing verfassten Thrillers Der Schwarm (2004) sprach er als Biologieprofessor Sigur Johanson einen der Hauptcharaktere. Aufmerksamkeit erlangte überdies die von Walter Filz konzipierte und mit dem Hörspielpreis der Kriegsblinden ausgezeichnete Medien-Satire Pitcher (WDR, 2000), in der Kerzel ironischerweise die Rolle eines „abgehalfterten Synchronsprechers“ übernahm.[9]
Seit 2012 ist Joachim Kerzel Erzähler der Hörspielserie Takimo – Abenteuer eines Sternreisenden.
1982: Johanna von Politz: Glück im Winkel. Damals war’s – Geschichten aus dem alten Berlin (Onkel Oskar Neese, Kriminalpolizist) (Geschichte Nr. 35 in 6 Folgen) – Regie: Horst Kintscher (RIAS Berlin)[11]