Johannes Prause stammte aus Schräbsdorf (heute Bobolice) in Niederschlesien. 1778 kam er nach Kronstadt im damals habsburgischen Siebenbürgen, um dort die Orgel der Schwarzen Kirche zu reparieren und zu erweitern. Er blieb in der Stadt und wurde zu einem der wichtigsten Orgelbauer Siebenbürgens in seiner Zeit. 1782 wurden Franz Prause und Michael Honigberger als Gehilfen in Neustadt genannt.
Werke (Auswahl)
Johannes Prause baute über 20 Orgeln in Siebenbürgen, darunter 12 im Burzenland. Einige sind erhalten.
die jetzige Prause Orgel im linken Eck, vor dem Altarraum, stammt aus Streitfort. die obere Orgel war ein Neubau von Heinrich Maywald 1843, 1935 wahrscheinlich neuer Prospekt von Carl Einschenk, einige Pfeifen von Prause erhalten, Orgeln nicht spielbar.[2]
in Rokokogehäuse bemalt von Johann Oelhan, sechste Orgel in Siebenbürgen, seit 1842 in Gürteln/Gherdeal, mit Inschrift auf der Balgplatte: „Mich machte Johannes Prause, Orgelbauer aus Kronstadt, gebürtig aus Preußisch Schlesien, seine Gehülfen waren Franz Prause und Michael Honigberger. Ich war seiner Hände daß in Siebenbürgen 6te verfertigte Werk, welches er durch Hülfe des Höchsten bis Ende Juny 1782 ausgefertigt und zwar unter der Obsorge hochachtbaren Herrn Petrus Roth Pfarrer, Georgius Maurer Priester, Petrus Cerellus Hann und Stefanus Molnar Rektor ... Nahmen angebracht.“[3]
mit Verwendung von Teilen der vorherigen Orgel, etwa 2000 Pfeifen, 2014 restauriert.[4] In einer Chronik heißt es: „Den 15. Februar (1783) ward mit Herrn Prause, Orgelbauer aus Schlesien, eine neue Orgel in die hiesige Kirche um 1800 fl. reaccordiert. Um etwas Geld dazu aufzubringen, wurde in der 'Aue' wie auch auf den Breiten Dreisch (Drasch) einige Wiesen, bisheriges Weideland verkauft.“[5][6][7]
Positiv, 1833 Erweiterung um Pedalregister auf I/P, 9, 1997–2000 restauriert und 2001 umgesetzt nach Bukarest in eine evangelische Kirche durch Hermann Binder, jetzt einzige historische Orgel der Hauptstadt[18].
Literatur
Hermann Binder: Orgeln in Siebenbürgen. Ein Beitrag zur Siebenbürgischen Orgelgeschichte von den Anfängen bis zur Mitte des 19. Jahrhunderts. ISBN 3-927293-20-2
Steffen Schlandt: Die Orgelmusik in den evangelischen Kirchen in Kronstadt und dem Burzenland, Promotionsarbeit an der Klausenburger Musikakademie. 2011
Weblinks
Johann Prause Orgeldatabase, einige Orgeln (niederländisch, deutsch)
Nachweise
↑Orgel in Fogarasch in der Orgeldatei der Evangelischen Kirche A.B. in Rumänien
↑Orgel in Vulcan in der Orgeldatei der Evangelischen Kirche A.B. in Rumänien
↑Orgel in Gürteln in der Orgeldatei der Evangelischen Kirche A.B. in Rumänien
↑Orgel in Zeiden in der Orgeldatei der Evangelischen Kirche A.B. in Rumänien
↑Archiv der Gemeinde Zeiden, Signatur 14, (Organistenstellenbeschreibung) 1801, Seite 53 der "Zeidner Denkwürdigkeiten"