Joseph von Westphalen begann seine schriftstellerische Laufbahn als Journalist mit dem Verfassen von polemischenGlossen, die er selbst als „Entrüstungen“ bezeichnete. Er wurde rasch bekannt als scharfzüngiger Gegner von Zeitgeisterscheinungen aller Art. Seine kritischen Rundumschläge setzte von Westphalen auch in seinen Romanen fort, in denen die Figur des Harry von Duckwitz allerdings auch die andere, hedonistische Seite des Autors verkörpert. In der zweiten Hälfte der neunziger Jahre war von Westphalen einer der ersten Autoren, die die Möglichkeiten von Multimedia (CD-ROM „Mein Kosmos“, 1996) und Internet nutzten, um den Lesern quasi einen Einblick in die literarische Werkstatt zu verschaffen.
Das 1989 (unter dem Pseudonym David Elphinstone) veröffentlichte Buch „Sinecure“ wurde 2008 nachgedruckt und im Gutshaus Landsdorf bei Tribsees (Mecklenburg-Vorpommern) in eine Kunst-Installation umgewandelt.[2]
Werke
Zur Entstehung der Dichterfigur, München 1978
Warum ich Monarchist geworden bin, Zürich 1985
In den Tempeln der Badelust, München [u. a.] 1986 (zusammen mit Gerhard P. Müller)
Warum ich trotzdem Seitensprünge mache, Zürich 1987
Trotzdem herzliche Grüße, Frankfurt am Main 1988 (zusammen mit Monika Maron)
Moderne Zeiten, Zürich
1 (1989)
2 (1989)
(Als Herausgeber/Übersetzer): David Elphinstone: Sinecure (Gesammelte Werke in kommentierten Einzelausgaben, Band XII)
Zur Phänomenologie des arbeitenden Weibes: Geschichten, 2009
Herausgeberschaft
Die stillenden Väter, München 1983 (zusammen mit Klaus Konjetzky)
Profit, München u. a. 1991
Umarmungen, München u. a. 1992
Der Gipfel, München 1993
Der Termin, München 1994
Literatur
Silke Wegner: Ein wenig zärtliches Techtelmechtel. Der Brief als Medium privater Kommunikation, Gegenstand der Veröffentlichung und Mittel des Streits; dargestellt am Beispiel des Briefwechsels zwischen Monika Maron und Joseph von Westphalen. Dissertation Uni Münster (Westfalen) 1993.
↑Joseph von Westphalen: Das war's.Abendzeitung München, 27. Juni 2014, archiviert vom Original am 7. August 2020; abgerufen am 22. März 2021 (Die letzte Kolumne in der Abendzeitung).