Karl Brückel wurde 1881 als Sohn des Drahtwarenfabrikanten Karl Brückel und dessen Ehefrau Amalie geb. Herchenbach geboren.[1] Der gebürtige Rheinländer hatte in jungen Jahren verschiedene Engagements an deutschen Theatern, darunter auch in Berlin angetreten. Danach war er bis 1945 für viele Jahre Mitglied im Ensemble des Danziger Staatstheaters. Nach dem Kriegsende war er in Westdeutschland an verschiedenen Bühnen unter Vertrag, darunter bei Gustaf Gründgens am Düsseldorfer Schauspielhaus und in der Spielzeit 1958/59 an der Burghofbühne Dinslaken.[2] Noch bis ins hohe Alter gastierte er an verschiedenen Deutschen Bühnen. Seine Paraderolle war die des Schneider Wibbel in dem gleichnamigen Bühnenwerk von Hans Müller-Schlösser. In Erinnerung an dieses Meisterstück hat der Schriftsteller Günter Grass ihm in seinem Roman Hundejahre ein literarisches Denkmal gesetzt. Anlässlich seines 90. Geburtstags wurde Brückel mit dem Danziger Kulturpreis ausgezeichnet. In der Laudatio erklärte der Münsteraner Rezitator und Schauspieler Peter Otten damals, der Jubilar habe ganz im Sinne des Schiller-Wortes „sein Handwerk nobel betrieben.“
Am 28. Oktober 1907 heiratete er in Königshütte die Schauspielerin Marie Margareta Winter, gebürtig aus Hohensalza. Diese Ehe ging jedoch bald in die Brüche und am bereits am 11. April 1910 wurde die Ehe rechtskräftig geschieden.[1] Daraufhin heiratete Brückel am 8. Mai 1913 in Berlin-Wedding Franziska Martha Elisabeth Behrendt, die am 14. August 1889 in Berlin geboren wurde. Das Ehepaar hatte zumindest einen Sohn. Am 6. März 1974 zogen die Eheleute von Düsseldorf in das Alten- und Pflegeheim der Arbeiterwohlfahrt nach Freilassing. Brückel verstarb am 17. Oktober 1980 im 100. Lebensjahr im Kreiskrankenhaus Freilassing an den Folgen einer Schenkelhalsfraktur und einer Lungenentzündung. Im Folgejahr verstarb am 6. April auch seine Frau. Das Urnengrab des Paares befindet sich auf dem Gemeindefriedhof in Planegg, südwestlich von München, in Sektion K Grab-Nr. 29.[4]
↑Johann Caspar Glenzdorf: Glenzdorfs internationales Film-Lexikon. Biographisches Handbuch für das gesamte Filmwesen. Band 1: A–Heck. Prominent-Filmverlag, Bad Münder 1960, DNB451560736.
↑Stadtarchiv der Gemeinde Freilassing. Hier: U. a. Sterbeeintrag Nr. 143 zu Karl Brückel und Sterbeeintrag Nr. 68 zu Franziska Brückel. (Anmerkung: Amtliche Schreibweise des Vornamens mit K, also Karl) Alle Daten sind zur Veröffentlichung freigegeben. Datenzugang am 30. August 2011