KernholzKernholz (je nach Kontext auch Farbkern) bezeichnet bei zahlreichen Baumarten im Stammquerschnitt die physiologisch nicht mehr aktive, oft dunkle, innere Zone, die sich deutlich vom äußeren, hellen Splintholz unterscheiden kann. Es entsteht durch sekundäre Stoffwechselvorgänge des absterbenden Parenchym im inneren Splintholz. Kernholz, das sich farblich nicht vom Splint absetzt, heißt Reifholz. Echtes KernholzEchtes Kernholz enthält überwiegend farbige, meist phenolische Inhaltsstoffe (Kernstoffe), welche die Zellwände imprägnieren und in der Regel die Dauerhaftigkeit des Holzes erhöhen. Der Baum unterbricht außerdem die Verbindungen zwischen den Zellen durch Verschluss der Hoftüpfel (Nadelholz) oder durch Verthyllung der Gefäße (Laubholz), so dass kein kapillarer Austausch mehr möglich ist. Kernholz ist totes Holz (siehe auch Verkernung). Reifholz ist ebenfalls Kernholz, hebt sich aber farblich nicht vom Splintholz ab. Die früher gebräuchliche Unterscheidung in Kern- und Reifholz ist veraltet. Podocarpus bildet z. B. ein helles, aber dauerhaftes Reifholz (= Kernholz), während die Fichte ein wenig dauerhaftes Reifholz bildet. Man spricht heute von obligatorischen und fakultativen Verkernern. Obligatorische Verkerner bilden echtes Kernholz, während fakultative Verkerner einen Falschkern ausbilden können. FalschkernZahlreiche Baumarten verkernen fakultativ und bilden durch äußere Einflüsse (meist Verletzungen) einen sogenannten Falschkern. Dieser weist jedoch keine erhöhte Dauerhaftigkeit auf und zeichnet sich durch seine farblich oft wenig homogene Struktur aus. Die gebildeten Kernstoffe befinden sich lediglich in den Zelllumen, eine Imprägnierung der Zellwände unterbleibt. Bei der Holznutzung gilt der Falschkern meist als optischer Holzfehler und daher als wertmindernd. Er beeinträchtigt die Festigkeit des Holzes aber nicht. Beispieleobligatorische Verkerner (echte Kernholzbäume).
fakultative Verkerner (können Falschkern bilden):
KernholzreagensAufgrund der im Kernholz einiger Baumarten vorhandenen aromatischen Strukturen, der sogenannten Tannine/Gerbstoffe, ist ein Unterscheidungsmerkmal gegenüber dem Splintholz gegeben. Das kann zur direkten visuellen Unterscheidbarkeit führen oder aber ausgenutzt werden, indem man eine Kupplung mit Diazoniumsalzen zu farbigen Produkten durchführt. Das „klassische“ Reagens zum Nachweis von Kiefernkernholz bereitet man aus 2 Komponenten, den Lösungen A und B.
--- An Stelle von Benzidin sollte besser die Sulfanilsäure (Xi - reizend) verwendet werden, wobei nur eine leichte Orangefärbung erzielt wird ---
Direkt vor dem Einsatz werden gleiche Teile der beiden Lösungen gemischt. Nach dem Auftragen auf die Hirnholzflächen zeichnet sich das Kernholz nach kurzer Zeit durch eine tiefrote Färbung ab. Siehe auchLiteratur
WeblinksWiktionary: Kernholz – Bedeutungserklärungen, Wortherkunft, Synonyme, Übersetzungen
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