Das vorspringende Kinn ist ein Erwerb des rezenten Menschen und dient wahrscheinlich als Verstärkung des Unterkiefers an der Grenze der beiden Kieferhälften. Im Gegensatz zu der (älteren) nach innen hin ausgebildeten Verstärkung der Verbindung bei Frühmenschen und jenen Tieren, die aufgrund eines frei beweglichen Kiefers ebenfalls eine festere Verbindung der Unterkieferhälften benötigen, ist diese Verstärkung beim modernen Menschen nach außen hin ausgebildet, was der Zunge mehr Bewegungsfreiheit gibt. Die Einzigartigkeit des Kinns steht so wohl in direktem Zusammenhang mit der Einzigartigkeit der Sprachfähigkeit des modernen Menschen.[2]
Als Doppelkinn bezeichnet man eine Fettschürze unter dem eigentlichen Kinn, diese kann auch operativ entfernt werden.
Das Kinn als Attraktivitätsmerkmal
Wissenschaftliche Studien belegen, dass Frauen das Aussehen von Männern am Kinn bewerten. Attraktivität setzt ein markantes kantiges Kinn voraus,[4][5] und wird mit Stärke und Abenteuerlust in Verbindung gebracht.
Eine perfekt definierte Kinn-Kiefer-Linie („Jawline“) gilt als Schönheitsideal.[6] Ein markantes Kinn ist erblich bedingt und wird über den Testosteronspiegel des Bluts der Mutter bestimmt.[7]
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