Das dem Heiligen Oswald geweihte Kloster wurde 1396 durch Landgraf Johann von Leuchtenberg an einer Heilquelle gegründet. 1396 bis 1427 war es einziges Pauliner-Kloster in Bayern. Ihm wurde die Pfarrei von Grafenau, das 20 Jahre zuvor zur Stadt erhoben worden war, als wirtschaftliche Grundlage vermacht. Streitigkeiten und Husarenüberfälle führten zum Rückzug der Pauliner. 1431 übertrug Papst Eugen IV. den Augustiner-Chorherren das Kloster. Die Chorherren besiedelten es vom Kloster St. Nikola in Passau und Suben aus.
Das Kloster diente seit 1817 als Pfarrkirche und Pfarrheim. 1876 brannte die Anlage ab. Bis 1882 wurde die heutige Kirche wieder errichtet. Auf dem Grund des ehemaligen Klosters existiert noch das Gasthaus Klosterbräu.
Noch heute findet in St. Oswald der historische Garnsamstag mit einem feierlichen Wallfahrergottesdienst und einem Markt vor der Kirche statt.
Literatur
Ludwig Schober: Pfarrkirche Sankt Oswald - ehemalige Propsteikirche der Benediktiner. Ottobeuren 1986