Lüttich–Bastogne–Lüttich gilt aufgrund seines sehr hügeligen Profils durch die wallonischenArdennen als einer der schwersten Klassiker im Radsport. Die Streckenführung ändert sich von Jahr zu Jahr nur unwesentlich.
Das durch den wallonischen Teil Belgiens führende Rennen wurde erstmals 1892 gestartet und trägt daher den Ehrennamen La Doyenne.[1] Das jährlich Ende April stattfindende Rennen war bis 2004 Teil des zehn Rennen umfassenden Rad-Weltcups. Nach dessen Abschaffung gehörte es ab 2005 für drei Saisons zur neu eingeführten UCI ProTour, einer Serie der wichtigsten Radrennen des Jahres. Seit 2011 ist das Rennen Bestandteil der Nachfolgeserie UCI WorldTour. Traditionell erhalten die Fahrer bis zum 25. Platz Geldprämien. Weitere Prämien gibt es für die erstplatzierten Fahrer an den Côtes sowie bei ausgewiesenen Zwischensprints.[2]
Seit 1987 gibt es eine „kleine“ Ausgabe des Männerrennens, das zunächst als Amateurrennen und seit 2006 als U23-Rennen in UCI-Kategorie 1.2U ausgetragen wurde.
Zuletzt wurde 2022 ein Rennen für Junioren in das Programm aufgenommen.
Strecke
Vor allem der zweite Teil des etwa 250 Kilometer langen Rennens führt über mehrere relativ kurze, jedoch steile Anstiege (Côtes), die oft rennentscheidenden Charakter haben. Am berühmtesten ist die Côte de la Redoute. Charakteristisch ist die rasche Abfolge der Steigungen im Finale. Dadurch können auch klassische Bergfahrer bei diesem Rennen Erfolge erzielen, was wegen der zunehmenden Spezialisierung des Fahrerfeldes bei anderen Radsportvergleichen kaum noch möglich ist. Das Ziel befand sich 27 Jahre lang an einer Steigung in Ans, einer kleinen an Lüttich grenzenden Stadt, bevor es im Jahr 2019 wieder in die Innenstadt von Lüttich verlegt wurde.[3]
Die meisten Siege bei der „Doyenne“ hat Eddy Merckx aufzuweisen, der zwischen 1969 und 1975 insgesamt fünfmal gewann. Gefolgt wird Merckx von Moreno Argentin und Alejandro Valverde, der durch seinen Sieg 2017 aufschließen konnte, mit jeweils vier Siegen. Die beiden einzigen deutschen Sieger bisher waren Hermann Buse 1930 und Dietrich Thurau 1979.