Im Herzogtum Anhalt wurde 1863 aus dem Landesteil Anhalt-Bernburg der Kreis Bernburg gebildet.[2] Nachdem 1918 aus dem Herzogtum Anhalt der Freistaat Anhalt geworden war, hieß der Kreis ab 1933 Landkreis Bernburg.[3] Gleichzeitig wurde 1933 die Stadt Bernburg 1933 kreisfrei. Am 1. April 1942 wurde zur Grenzbegradigung zwischen Preußen und Anhalt die Gemeinde Unterwiederstedt aus dem Landkreis Bernburg in den Mansfelder Gebirgskreis umgegliedert.
1952 kam es in der DDR zu einer umfassenden Kreisreform, bei der unter anderem die Länder de facto aufgelöst wurden und durch Bezirke ersetzt wurden. Der Umfang des Kreises wurde hierbei erneut verändert:[5]
Nach der Wiedervereinigung der beiden deutschen Staaten wurde der Kreis Bernburg 1990 im wiedergegründeten Land Sachsen-Anhalt zum Landkreis Bernburg. Mit der Kreisreform Sachsen-Anhalt 1994 wurde die Stadt Güsten aus dem Kreis Staßfurt dem Landkreis Bernburg angegliedert.
Bei der Kreisgebietsreform 2007 in Sachsen-Anhalt wurde der Landkreis Bernburg mit dem Landkreis Schönebeck und dem Landkreis Aschersleben-Staßfurt zum neuen Salzlandkreis fusioniert. Kreisstadt des neuen Landkreises wurde Bernburg. Als Landrat für den neuen Landkreis wurde in der Stichwahl am 6. Mai 2007 der Landrat des bisherigen Landkreises Bernburg, Ulrich Gerstner (SPD), mit knappem Vorsprung vor der Landrätin des bisherigen Landkreises Aschersleben-Staßfurt, Heike Brehmer (CDU), gewählt.
Blasonierung: „In Silber ein schreitender schwarzer Bär mit silbernem Halsband und roter heraushängender Zunge auf einer schrägrechts aufsteigenden roten, schwarz gefugten Zinnenmauer mit geschlossenem silbernen Tor, das links schwarze Türbeschläge und rechts ein schwarzes Schloß enthält.“
Wappenbegründung: Die Farben des Landkreises waren Rot - Grün - Weiß (Silber). Das Wappen knüpft an das alte Wappen der Bernburger Linie des Fürstenhauses Anhalt an. 1251 teilte sich das Fürstenhaus Anhalt in die Linien Aschersleben, Bernburg und Köthen (später Zerbst und Dessau). Der Bär als Wappentier erscheint erstmals 1323 in einem Reitersiegel des Fürsten Bernhard. Der auf der Mauer schreitende Bär bildete bis 1919 einen Bestandteil im Staatswappen des Fürstentums bzw. Herzogtums Anhalt. Die Frage, aus welchem Grund die Bernburger Linie des Hauses Anhalt den Bären, zuerst ohne Mauer, als Wappentier wählte, ist bisher nicht eindeutig zu beantworten. Eine weitverbreitete These stellt einen Bezug zum Beinamen Albrechts des Bären her. Eine andere Ansicht führt ihn auf das historisch nicht nachweisbare Grafengeschlecht der Behringer zurück.
Das Wappen wurde am 25. Juni 1992 durch das Ministerium des Innern genehmigt und am 1. Juni 1995 bestätigt.
Kreiswappen von 1934
Blasonierung: „Gespalten; vorn in Silber ein halber roter, goldbewehrter Adler, hinten neunmal von schwarz über gold geteilt mit einem schrägrechts gelegten grünen Rautenkranz, auf dem ganzen ein Herzschild, darin in Silber ein schwarzer Bär mit silbernem Halsband auf den Zinnen einer roten rechtsschrägen Mauer mit offenem Tor aufwärts schreitend.“
Wappenbegründung: Bereits 1934 wurde dem Landkreis Bernburg ein Wappen genehmigt. Es zeigt das Wappen des anhaltischen Fürstenhauses, belegt mit einem Herzschild, darin in Silber ein ungekrönter schwarzer Bär mit silbernem Halsband, auf den Zinnen einer roten rechtsschrägen Mauer mit offenem Tor aufwärts schreitend, der die Herrschaft Bernburg symbolisiert.
Das Wappen wurde vom Heraldiker Paul Krone aus Dessau gestaltet und 1934 durch das Anhaltische Staatsministerium verliehen.
Kreiswappen von 1936
Blasonierung: „Geviert, belegt mit einem Herzschild; Feld 1: 12fach schwarz-silbern geschacht, Feld 2: in Blau zwei schräglinke goldene Pfähle, Feld 3: in Blau ein links gewendeter goldbewehrter silberner Adler mit roter Zunge, Feld 4: in Silber eine Madonna, blau gekleidet mit rotem Untergewand, mit dem Kind auf dem Arm, das Kind einen goldenen Apfel in der rechten Hand haltend, beide golden nimbiert. Der Herzschild zeigt in Silber einen schreitenden schwarzen Bären auf roter, schwarz gefugter Zinnenmauer mit offenem Tor.“
Wappenbegründung: Drei der vier Felder verweisen auf Herrschaften, aus denen der Landkreis gebildet wurde. Feld 1: die Grafschaft Askanien; Feld 2: die Grafschaft Warmsdorf; Feld 3: die Grafschaft Mühlingen. Feld 4 stellt Maria mit dem Kind, die Schutzpatronin des Klosters Nienburg, dar. Der Herzschild zeigt das 1924 beschlossene Wappen des Freistaates Anhalt, der Bär sollte die Herrschaft Bernburg symbolisieren.
Das Wappen wurde vom Heraldiker Paul Krone aus Dessau gestaltet und am 3. Januar 1936 durch das Anhaltische Staatsministerium unter Zustimmung des Reichsstatthalters von Braunschweig-Anhalt verliehen.
Flagge
Die Flagge war rot-grün-weiß gestreift. Das Wappen mittig auf die Flagge aufgelegt.
Wirtschaft
Im Gebiet des Landkreises Bernburg wurden Zuckerrüben angebaut, in Könnern befand sich die Diamant-Zucker-Fabrik GmbH. Die Rübenanbaufläche betrug 40.000 Hektar, die Verarbeitungskapazität 1,5 Millionen Tonnen pro Kampagne. Pro Tag konnten 16.500 Tonnen Zuckerrüben verarbeitet werden. Die Inbetriebnahme erfolgte 1993. Die Fabrik hatte 230 Beschäftigte, die Investitionssumme betrug rund 240 Millionen Euro.
Seit 1995 fanden im Landkreis Bernburg viele Gebietsveränderungen statt.
Von den ursprünglich 6 Verwaltungsgemeinschaften bestanden bei der Auflösung des Landkreises noch 3 Verwaltungsgemeinschaften. In der gleichen Zeit verringerte sich die Anzahl der Gemeinden von 33 auf 24.
Anfang 1991 erhielt der Landkreis das Unterscheidungszeichen BBG. Es wurde bis zum 30. Juni 2007 ausgegeben. Seit dem 27. November 2012 ist es aufgrund der Kennzeichenliberalisierung im Salzlandkreis wieder erhältlich.