Le Magnifique – ich bin der GrößteLe Magnifique – ich bin der Größte (Originaltitel: Le Magnifique) ist eine französisch-italienische Actionfilm-Komödie aus dem Jahr 1973. Unter der Regie von Philippe de Broca spielten Jean-Paul Belmondo und Jacqueline Bisset die Hauptrollen. HandlungDie turbulente Handlung des Films findet auf zwei Ebenen statt, in einer realen Welt und in einer Phantasiewelt, die sich ständig überschneiden. Paris: François Merlin lebt in einer tristen Pariser Wohnung, wo er Geschichten für Schundhefte erfindet. Sein Verleger Georges Charron ist ein wahrer Sklaventreiber. Während sich Merlin mit seinen abstrusen Geschichten den Alltagsfrust von der Seele schreibt, schlüpft er beim Eintauchen in dieses Paralleluniversum regelmäßig in die Rolle seines Romanhelden Bob Saint-Clair. Sein alter ego ist ein französischer Westentaschen-James Bond und das Gegenteil von Merlin: ein smarter Siegertyp und Frauenheld, dem alles gelingt und der mit lässiger Attitüde und einem Lächeln auf den Lippen seine Gegenspieler ausschaltet. Mehr und mehr verschwimmen Realität und Tagträumerei, und Merlins Gegner im wahren Leben tauchen in fremder Gestalt in seiner Phantasiewelt wieder auf.
Paris: François fühlt sich von der saugenden Putzfrau unterbrochen, denn sie ist Realität. Sie wuselt durch seine Pariser Wohnung und stört ihn beim kreativen Vorgang des Schreibens. Genervt hackt Merlin in seine Schreibmaschine. Ein Elektriker klingelt und soll Reparaturen in der Wohnung vornehmen, kann aber nicht anfangen, ehe der Klempner seinen Job gemacht hat, der aber nicht kommt.
Paris: …und zwar aufgrund des Buchstabens “R”, denn der springt immer raus. Merlins Schreibmaschine gibt allmählich den Geist auf; wohl oder übel muss sich der Roman-Autor eine neue anschaffen. Beim Verlassen des Hauses trifft er im Fahrstuhl seine hübsche Nachbarin, eine Engländerin, die in Paris zu Auslandsstudien weilt. Die junge Frau gleicht Tatiana. Merlin ist in sie verliebt, und so hat auch Superagent Bob ein Auge auf Tatiana geworfen. Die neue Maschine ist gekauft, doch nun ist auch Merlins Geldbeutel leer. Er bittet seinen Verleger Charron um einen kleinen Vorschuss, doch der lehnt brüsk ab und treibt Merlin stattdessen weiter an, denn sein demnächst abzuliefernder Text solle noch unbedingt in die nächste Heft-Ausgabe. Charron gleicht dem diabolischen Albaner-Oberst Karpov...
Paris: Es ist Merlins Sohn, der sich mit seinem Vater zum Frühstück verabredet hat. Beide schauen aus dem Fenster hinaus und sehen dort unten die hübsche Nachbarin …
Paris: François Merlin wird in seinem Schaffensdrang von den Klempnern unterbrochen, die endlich eingetroffen sind. Doch die können nichts machen, ehe nicht der Elektriker seine Vorarbeit geleistet hat. Dann taucht die Nachbarin auf und fragt wiederum nach den Klempnern, denn die hätten auch bei ihr noch etwas reparieren sollen. Für die Engländerin tut Merlin alles, und so rennt er den Handwerkern nach, um sie zurückzuholen. Währenddessen blättert die Studentin in einer von Merlins Schmökergeschichten herum. Ehe sie geht, nimmt sie eine seiner Arbeiten mit.
Paris: Die Studentin liest mit großem Interesse Merlins Agentenstory “Rote Panik in Alaska”, in der wieder der unbesiegbare Bob Saint-Clair im Mittelpunkt des aufregenden Geschehens steht...
Paris: Die Engländerin hat die Geschichte um den französischen Romanhelden in einem Rutsch durchgelesen und leiht sich nun andere Merlin-Ergüsse aus, mit dem Versprechen, ihm mitzuteilen, was sie davon hält. Ihr Interesse an François verleiht dem Autor Flügel, die Einfälle sprudeln aus ihm heraist.
Paris: In diesem Moment kommt Merlins Nachbarin herüber, stellt sich ihm offiziell als Christine vor und erklärt, dass sie gerade dabei sei, ihre Soziologie-Doktorarbeit über eben diesen Superhelden Bob Saint-Clair zu schreiben. Merlin ist jetzt klar, wieso sich so viele Wesenszüge Christines in Tatiana wieder finden.
Paris: …und Zeit für François, dasselbe bei Christine zu wagen. Doch die weist ihn sanft mit den Worten zurück, er sei ja schließlich nicht Bob Saint-Clair. Als sie ihn verlässt, setzt sich François missmutig wieder an seine Arbeit. Seine Stimmungslage hat auch Konsequenzen für Superagent Bob, der nun in immer abstrusere Situationen gerät. Die empfundene Demütigung François Merlins …
Paris: Christine will für ihre Dissertation auch Informationen über Merlins Verleger beschaffen. Der heißt sie mit offenen Armen willkommen und zeigt über das rein berufliche Maß hinaus Interesse an der hübschen, jungen Ausländerin.
Paris: …wie auch Christine, die sich beim Lesen von der Männlichkeit Bobs angetörnt zeigt.
Paris: Auch dessen fieses Pariser Pendant lässt nicht locker, denn Charron bemüht sich weiterhin um die Gunst Christines. Merlins Putzfrau glaubt, dass sich der Autor mit dem Verlauf seiner Geschichte auf den Holzweg begeben hat, und rät ihm, notfalls Christine um Rat zu fragen. Merlin sieht ein, dass sein Superheld wieder stärker seiner Rolle gerecht werden sollte statt sich lächerlich zu machen. Dies gilt natürlich auch für seinen Spiritus rector, François. Währenddessen hat sich Charron mit seinen Freunden ungeniert bei Christine eingeladen. Merlin, der deren Ankunft aus dem Fenster beobachtet, ist erbost.
Paris: Phantasie und Wirklichkeit finden schließlich zueinander: François und Christine gestehen einander ihre Liebe, und Charron schaut betreten. Merlin wirft sein Manuskript aus dem Fenster. ProduktionsnotizenLe Magnifique – ich bin der Größte, spätere Neubetitelung Belmondo – Der Teufelskerl (oder auch Der Teufelskerl – Ich bin der Größte), entstand in Paris und in Mexiko (an der Playa las Gemelas und bei Los Arcos, beides nahe bei Puerto Vallarta). Der Film wurde am 23. November 1973 in Frankreich uraufgeführt und lief am 12. April 1974 in Deutschland an. Die Filmbauten entwarf François de Lamothe. Kritiken
– Hamburger Abendblatt vom 4. Mai 1974
– Kay Weniger: Das grosse Personenlexikon des Films Band 1, S. 562. Berlin 2001
– Die Zeit Ausgabe 18/1974
Synchronisation
WeblinksEinzelnachweise
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