Adresse Bezeichnung Akten-Nr.
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Beschreibung
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Foto
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Ernstplatz (Lage)50.25709810.962534
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Im Jahr 1875 nach Herzog Ernst I. benannt, bildet der Platz die Verlängerung des Albertplatzes nach Nordwesten, entlang der ehemaligen und dort teilweise erhaltenen Stadtmauer. In diesem Abschnitt ist die kleine Grünanlage der letzte Rest der Unteren Anlage, die mit der Auffüllung der Stadtgräben 1798 entstand.
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Ernstplatz (Standort)50.2573110.96245
Mauer mit Treppe
D-4-63-000-70
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Der Rückbau der inneren Wehranlage begann in Coburg am heutigen Ernstplatz im Jahr 1782. Es entstand eine niedrige Stützmauer aus Sandsteinquadern mit einer Treppenverbindung zwischen der Kleinen Rosengasse und dem 1798 verfüllten Wallgraben. Der wurde zu einer Grünanlage mit Spazierwegen umgestaltet, als Lustgärten für friedliche Wanderer, wie sich der damals regierende Herzog Ernst Friedrich von Sachsen-Coburg-Saalfeld ausdrückte.
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Ernstplatz (Standort)50.2572910.96216
Kriegerdenkmal
D-4-63-000-71
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Mitten auf dem Ernstplatz erhebt sich das Kriegerdenkmal für die Gefallenen des Coburger Füsilierbataillons des 6. Thüringischen Infanterieregiments 95 im Krieg 1870/71. Es wurde im Auftrag der Stadt Coburg vom Hofbildhauer Heinrich Scheler nach einem Entwurf von Julius Martinet errichtet und am 18. Oktober 1874 eingeweiht. Das Denkmal wurde 1974 um einige Meter in eine kleine Grünanlage auf einen dreistufigen, quadratischen Unterbau versetzt. 2013 wurde eine Sanierung durchgeführt. Das neugotische Denkmal besteht aus einem vierseitigen Sockel mit Spitzbögen, aus dessen Mitte sich eine gut sieben Meter hohe achteckige, adlerbekrönte Säule emporreckt. Auf drei Tafeln im Sockel stehen die Namen von 16 Offizieren, 4 Unteroffizieren und 74 einfachen Soldaten. Die Köpfe an den Säulenecken zeigen Wilhelm I., Otto von Bismarck, Friedrich Wilhelm von Preußen, Albrecht von Roon, Friedrich Karl von Preußen, August von Werder, Friedrich Franz von Mecklenburg-Schwerin und Helmuth von Moltke.
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Ernstplatz 1 (Standort)50.2575610.96245
Mietshaus
D-4-63-000-63
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Das eindrucksvolle Gebäudeensemble des Coburger Neugotischen Rings besteht aus drei 1865/66 vom belgischen Architekten Adolf Schuster unter Einbeziehung mittelalterlicher Stadtmauerreste und Gebäudeteile aneinandergebauten Einzelhäusern.
Den Bau des Mietshauses mit der Hausnummer 1 beauftragte der Privatier Emil Richter. 1903 kam es zum Ausbau des südlichen Dachgeschosses zu einer Wohnung. 1932 wurde das Turmdach umgestaltet. Das Gebäude besitzt am Ernstplatz eine Sandsteinquaderfassade, die durch einen Treppengiebelrisalit mit einem zweigeschossigen Mittelerker geprägt wird. Der Erker wird durch eine Altane oben abgeschlossen. Über seinen schmalen Fenstern sind im ersten Obergeschoss Maßwerkfelder und im zweiten Obergeschoss ein umlaufender Spitzbogenblendfries angeordnet. Die Südseite hat an der Hausecke einen dreiseitigen Turm, gefolgt von einem zurückgesetzten Turm mit einer zinnenbekrönten Vorhalle und Altane am Hauseingang.
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Ernstplatz 2 (Standort)50.2577310.96235
ehem. Konsulat
D-4-63-000-64
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Die neugotische Fassade ist mit fünf Achsen ähnlich wie bei Haus Nr. 1 gestaltet. In der Mitte steht ein Zwerchgiebelrisalit mit einem aufwändig gestalteten Hauptportal vor dem Hauseingang und einem Konsolbalkon im zweiten Obergeschoss. Beidseitig vom Risalit sind jeweils zwei Fensterachsen vorhanden, die wie bei Haus Nr. 1 durch einen Kassettenfries unter der Dachtraufe abgeschlossen werden.
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Ernstplatz 3 (Standort)50.2578110.96219
Hirtenturm
D-4-63-000-330
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Das Ensemble wird links durch Haus Nr. 3, einem viergeschossigen Wohnhaus mit einem halbrund vorspringendem fünfgeschossigen Wohnturmbau, dem früheren Hirtenturm abgeschlossen. Auf dem Grundstück an der Westecke der ehemaligen inneren Stadtmauer wohnte zuvor der städtische Hirte. Der in seinem Kern spätmittelalterliche Turm ist zinnengeschmückt, hat im ersten Obergeschoss einen Balkon und im Erdgeschoss den Hauseingang. Das dreiachsige Wohnhaus besitzt eine einfache Fassadengestaltung. Das neugotische Anwesen ist mit dem jüngeren Neurenaissancepalais in der Metzgergasse 14 baulich vereinigt.
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Ernstplatz 5 (Standort)50.2575810.96146
Stadtvilla
D-4-63-000-66
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Das freistehende zweigeschossige Zeltdachhaus in neuklassizistischer Gestaltung stammt von Julius Girtanner und wurde 1864 vom Medizinalrat Carl Rückert als Stadtvilla in Auftrag gegeben. 1934 übernahm die Bayerische Versicherungskammer den mit einem Giebelrisaliten und einem Rosettenfries geschmückten Solitärbau.
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Ernstplatz 6 (Standort)50.2572310.96158
Wohnhaus
D-4-63-000-67
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Der vor 1861 erbaute Mansarddachbau im Besitz des Briefträgers Friedrich Angermüller wechselte in kurzen Abständen wiederholt den Besitzer und erfuhr dadurch häufige Um- und Anbauten uneinheitlichen Stils.
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Ernstplatz 8 (Standort)50.2568810.96174
Villa
D-4-63-000-68
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1899/1900 ließ der Fleischwarenfabrikant Kommerzienrat Tobias Großmann durch Carl Kleemann eine Villa und Gartenanlage mit Grotte errichten, die in ihrem barockisierenden Historismus ein Gesamtkunstwerk besonderer Art darstellt. Der Aufbau der Anlage erinnert konkret an die der Schlossanlage Linderhof, nur dass die dort vorhandenen Wasserflächen hier durch englischen Rasen ersetzt wurden. Der Mansarddachbau steht auf einer das Untergeschoss bildenden Terrasse und wirkt in seiner Anlehnung an französische Vorbilder wie ein Villenschlösschen. Der reich gegliederte Bau wird geprägt von einem stark vorspringenden und im Obergeschoss als Belvedere ausgeführten Mittelrisalit mit aufgesetztem Zwerchhaus. Eine breite, mit Steinfiguren besetzte Treppe führt aus dem Garten hinauf auf die Terrasse und weiter durch ein mit zwei Säulen besetztes Portal ins Hochparterre. Auch die Seiten des Hauses sind durch Mittelrisalite und straßenwärts zusätzlich durch einen dreigeschossigen Erker gegliedert. Erhalten ist auch das aufwändig ausgeführte Treppenhaus mit Balustraden und Bogendurchgängen aus gedrehten Säulen sowie Stuckrahmen, die Wände und Decken gliedern. Die Villa hieß im Volksmund nach dem Bauherrn Schinkenvilla.
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Ernstplatz 12 (Standort)50.2572110.96267
Hexenturm
D-4-63-000-69
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Unter Einbezug eines Teils der mittelalterlichen Stadtmauer entstand um 1200 der dreigeschossige, zinnenbewehrte Rundturm, der 1610 zum Hexengefängnis umgewandelt und seither Hexenturm genannt wird. Der sich seit 1861 durch Julius Martinet neugotisch darstellende achtachsige Anbau mit Mittelrisalit war ursprünglich seit Mitte des 16. Jahrhunderts zunächst Wohnhaus des Nachtwächters, ab 1781 Gefängnis und nach dem Umbau Sonntagsschule. Zum Eingang des Gebäudes führt vom Ernstplatz aus eine Treppe, an deren Seite die Bronzefigur Heimkehr des Bildhauers Ferdinand Lepcke steht.
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