Die Liste der Kulturgüter in Erlenbach im Simmental enthält alle Objekte in der Gemeinde Erlenbach im Simmental im Kanton Bern, die gemäss der Haager Konvention zum Schutz von Kulturgut bei bewaffneten Konflikten, dem Bundesgesetz vom 20. Juni 2014 über den Schutz der Kulturgüter bei bewaffneten Konflikten[1] sowie der Verordnung vom 29. Oktober 2014 über den Schutz der Kulturgüter bei bewaffneten Konflikten[2] unter Schutz stehen.
Objekte der Kategorien A und B sind vollständig in der Liste enthalten, Objekte der Kategorie C fehlen zurzeit (Stand: 11. Februar 2024). Unter übrige Baudenkmäler sind geschützte Objekte zu finden, die im Bauinventar des Kantons Bern als «schützenswert» verzeichnet sind.
Reformiertes Kirchengebäude im romanischen Stil, im Kern bis ins 11. Jahrhundert zurückreichend und bis zur Reformation dem Erzengel Michael geweiht. Der gedrungene frühgotischeChorturm mit Kreuzrippengewölbe stammt aus der zweiten Hälfte des 13. Jahrhunderts, der Spitzhelm aus dem 15. Jahrhundert. Einzigartig ist die vollständige Ausmalung des Innenraums in der Art einer Bilderbibel (mehrheitlich um 1420/30, 1931 freigelegt).[3]
Das 1766 wahrscheinlich von Hans Messerli erbaute Bauernhaus gehört zu den Schlüsselwerken der Simmentaler Zimmermannskunst und wird seit 1987 als Talmuseum genutzt. Harmonisch proportioniertes Bauwerk in Mischkonstruktion; durch das weit vorkragende Dach präzis definiertes Gesamtvolumen. Charakteristische Gliederung der Schaufront mit klarer Symmetrie, Dreiteilung der Fassade, plastische Durchgestaltung mit kräftig skulptierten Bändern oder flach geschnitzten Reihenornamenten.[4]
1766 wahrscheinlich von Zimmermeister Hans Messerli erbautes, vollständig erhaltenes Wohnhaus. Die Mischkonstruktion kündigt in Habitus und Wandaufbau einen stilistischen Übergang an: Der Baukörper ist noch der Simmentaler Tradition verpflichtet, aber bereits mit steilem Ründidach überfangen, dem frühesten Beispiel in Erlenbach. Harmonische Proportionen und vorzügliche Ausgestaltung der Schaufront mit reichen Schnitzfriesen.[5]
Vermutlich im Jahr 1782 erbautes Wohnhaus mit repräsentativer Wirkung. Prachtvoller, volumenbetonter Baukörper aus einer stilistischen Übergangszeit: die Hauptgeschosse sind noch der Simmentaler Tradition verpflichtet, aber bereits von einem steilen Ründidach überfangen. Beide Giebelfronten sind mit reichem, teilweise kräftig gestaltetem Schnitzwerk plastisch durchformt.[6]
Das 1767 erbaute Pfarrhaus ist ein repräsentativer Putzbau im spätbarocken Stil, ostseitig mit Laubenschicht in Riegel- und Holzbauweise. Kennzeichnend sind die ausgewogenen Gesamtproportionen, das ausladende Knickwalmdach und die zurückhaltende, ruhig-regelmässige Fassadengliederung, die dem obrigkeitlichen Bau den Charakter einer Campagne verleihen. Schlichte Fenstergewände und Ecklisenen in verputztem Tuffstein.[7]
1819 erbautes, völlig intaktes Bauernhaus in Ständerbauweise auf gemauertem Kellersockel. Kennzeichnend sind der strenge, klassizistisch schmucklose Wandaufbau mit achsentreuer Einzelbefensterung und der elegante, bis in die Vogeldielen auslaufende Schwung der Ründe. Zeittypische und sparsam applizierte Holzdetails bereichern den qualitätvollen Bau.[8]
Legende
Die Tabelle enthält im Einzelnen folgende Informationen:
Name des Objekts. In Einzelfällen kann auch ein allgemein bekannterer Name angegeben sein.
Kat:
Kategorie des Kulturgutes: A = nationale Bedeutung; B = regionale/kantonale Bedeutung; C = lokale Bedeutung
Typ:
Art des Kulturgutes: G = Gebäude oder sonstiges Bauobjekt; S = Sammlung (Archive, Bibliotheken, Museen); F = Archäologische Fundstelle; K = Kleines Kulturobjekt (z. B. Brunnen, Wegkreuze, Denkmäler); X = Spezialfall
Adresse:
Strasse und Hausnummer des Kulturgutes (falls bekannt, im September 2022 bekamen die Strassen neue Namen, die Häuser wurden neu nummeriert), ggf. Ort / Ortsteil
Kantonsliste A- und B-Objekte Kanton BE. Schweizerisches Kulturgüterschutzinventar mit Objekten von nationaler (A-Objekte) und regionaler (B-Objekte) Bedeutung. In: Bundesamt für Bevölkerungsschutz BABS – Fachbereich Kulturgüterschutz, 1. Januar 2024, (PDF; 371 kB, 19 S., Revision KGS-Inventar 2021 (Stand: 1. Januar 2023)).