Sein Wunsch, Schauspieler zu werden, entstand bereits während seiner Schulzeit, als ihn seine zukünftige Ehefrau in eine Laienschauspielgruppe einführte. Obwohl sein Vater sich wünschte, der Sohn solle Jura studieren und Rechtsanwalt werden, verfolgte Lloyd Bridges das Ziel einer Schauspielkarriere. Bereits 1936 spielte der junge, gutaussehende Kalifornier in den ersten Filmen, allerdings ohne zunächst größeres Aufsehen zu erregen. Sein Broadway-Debüt hatte er gegen Ende der Dekade in einer Produktion von Othello.[1]
1941 kehrte Bridges durch einen Studiovertrag bei Columbia Pictures nach Hollywood zurück und nahm dort zunächst verschiedene kleine Rollen entgegen, konnte sich aber im Verlaufe des Jahrzehnts als bekannter Name etablieren. In seinen Hollywood-Filmen ab Mitte der 1940er-Jahre spielte Lloyd Bridges zwar zumeist profilierte Nebenrollen oder (in B-Filmen) gar Hauptrollen, konnte sich jedoch nie als einer der Top-Filmstars durchsetzen. Sein bekanntester Film aus dieser Zeit ist der Westernklassiker Zwölf Uhr mittags (1952), in dem er die Rolle des impulsiven und kindischen DeputyMarshal Harvey Pell neben Grace Kelly und Gary Cooper übernahm. 1950 spielte er die Hauptfigur in dem Science-Fiction-Film Rakete Mond startet, weitere Hauptrollen folgten vor allem in B-Western. Allerdings litt Bridges Karriere während der McCarthy-Ära ab 1953 darunter, dass er in jungen Jahren zeitweise dem Kommunismus zugeneigt war und das offen zugegeben hatte. Bridges wurde durch das FBI jedoch wieder von dem Vorwurf, ein Kommunist zu sein, freigesprochen und später von der Liste genommen.[1][2][3]
Erst der Durchbruch des Fernsehens brachte Bridges erhöhte Popularität: Die Fernsehserie Abenteuer unter Wasser, in der Bridges den Taucher Mike Nelson spielte, war zwischen 1958 und 1961 eine der beliebtesten Serien im US-amerikanischen und später im deutschen Fernsehen. Nach dem Erfolg in dieser Serie spielte Bridges fast ausschließlich in Fernsehproduktionen, so zum Beispiel in der Westernserie The Loner, der preisgekrönten Miniserie Roots oder der Science-Fiction-Serie Kampfstern Galactica. Ein Zusammenschnitt verschiedener Folgen von letzterer Serie kam in Europa auch unter dem Namen Mission Galactica – Angriff der Zylonen(Mission Galactica: The Cylon Attack) (1978) in die Kinos, hier spielte Bridges den Commander Cain des Kampfsternes Pegasus. In einer frühen Planungsphase für die Serie Raumschiff Enterprise (Star Trek), die ab 1966 im amerikanischen Fernsehen laufen sollte, war er für die Hauptrolle des Captains vorgesehen. Jedoch kam ein Engagement nicht zustande.[4]
Bridges arbeitete bis zuletzt als Schauspieler, er starb im März 1998 nur wenige Wochen nach Drehschluss von Mafia! – Eine Nudel macht noch keine Spaghetti!, einem seiner letzten Filme. Insgesamt umfasst sein Schaffen als Schauspieler mehr als 200 Film- und Fernsehproduktionen in einem Zeitraum von über 60 Jahren.
Familie
Lloyd Bridges war das Oberhaupt einer bekannten Schauspielerfamilie der USA. 1938 heiratete er seine Schulliebe Dorothy Dean Simpson († Februar 2009), die Ehe hielt bis zu seinem Tod. Mit Dorothy hatte er zwei Söhne und eine Tochter. Beau Bridges und Jeff Bridges wurden ebenfalls Schauspieler.