Die Berge zwischen Pillerseetal und Saalach stellen sich von der Tiroler Seite eher geschlossen dar und werden dort allgemein der Steinberg genannt (Steinberge allgemein als Bergname für die Salzburger Kalkhochalpen). Von der Salzburger Seite aus zerfallen sie aber in zwei deutliche Stöcke, die dann auch vom Saalachtal her genauer benannt sind, von Lofer von Norden und Leogang von Süden aus gesehen. Schon in der Moriggl-Teilung (Josef Moriggl 1928)[1] findet sich als Gruppe 9 der Ostalpen Die Steinberge (Loferer und Leoganger), und in der neu überarbeiteten gemeinsamen Gliederung des deutschen, österreichischen und Südtiroler Alpenvereins (AVE) von 1984[2] wurden sie als Loferer und Leoganger Steinberge beibehalten.
Traditionell werden diese Berge, gemeinsam mit den nördlich anschließenden Stöcken von Steinplatte und Fellhorn nach dem mitten in dieser Gruppe liegenden Dorf Waidringer Alpen genannt – nach der AVE gehören diese Berge schon zu den Chiemgauer Alpen.
Leoganger Steinberge im Südosten anschließend, an Saalach und Leoganger Ache: mit dem Birnhorn (2634 m ü. A.) als höchster Gipfel getrennt werden die beiden Stöcke durch den Nordost-Südwest streichenden Talzug Schidergraben (Saalachtal nordwestlich Weißbach bei Lofer) – Römerbach – Römersattel – Schüttachgraben – Hochfilzen
Buchensteinwand (1462 m ü. A.), ein kleines freistehendes Massiv bei Hochfilzen und St. Jakob in Haus (im Pillerseetal) durch das Wiesenseetal St. Jakob–Hochfilzen von den Leoganger Steinbergen getrennt, und auch teils zu diesen, teils zum Kalkstein gerechnet
Kirchbergstock (auch Kalksteinmassiv) im Westen, von St. Johann i.T. bis Waidring, mit Wallerberg (1682 m ü. A.), Kirchberg (1678 m ü. A.), Kalkstein (1506 m ü. A.) von Loferer- und Leoganger Steinbergen ist es Nord–Süd durch das Pillerseetal Waidring – Fieberbrunn getrennt
Passauer Hütte (2057 m, DAV) in den Leoganger Steinbergen.
Besteigungen sind von allen genannten Talorten möglich, die ganze Gruppe ist gut erschlossen. Auch zahlreiche Klettertouren sind beschrieben.
Wintersport
Die Buchensteinwand ist ein kleines Schigebiet, die Bergbahn Pillersee.[3]
Im Talort Hochfilzen befindet sich – in Kombination mit einem Truppenübungsplatz des Bundesheeres – das Langlauf- und Biathlonzentrum Hochfilzen, Weltcup- und Weltmeisterschaftsort.
Natursehenswürdigkeiten
Loferer Schacht bei Lofer, 650 m tiefer Fallschacht und großräumiges Horizontalsystem, größte Höhle der Loferer Steinberge
Lamprechtsofen: Höhle in die Leoganger Steinberge bei Weißbach bei Lofer, 14.650 m lang und 1000 m tief (dort auch Lamprechtsofen-Höhlengaststätte des DAV)
Adi Stocker: Loferer und Leoganger Steinberge. Panico Alpinverlag, Köngen 2016, ISBN 978-3-95611-057-3.
Adi Stocker, Nikolaus Stockklauser: Loferer und Leoganger Steinberge. 3. Auflage. Bergverlag Rother, 1991, ISBN 978-3-7633-1249-8 (Digitalisat. – Wege- und Kletterführer).
Sepp Brandl: Berchtesgadener und Chiemgauer Alpen: Kaisergebirge, Loferer und Leoganger Steinberge, Dientner Berge. 50 ausgewählte Skitouren zwischen Kufstein und Salzburg, Chiemgau und Pinzgau. 3. Auflage. Bergverlag Rother, 2009, ISBN 978-3-7633-5906-6.
Toni Dürnberger: Loferer und Leoganger Steinberge. Ein Führer für Täler, Hütten und Berge mit 19 Bildern, 3 Anstiegsskizzen und eine Übersichtskarte 1:100.000; Reihe: Nördliche Kalkalpen. 2. Auflage. Bergverlag Rother, 1976, ISBN 3-7633-1221-8 (Alpenvereinsführer).
Karten:
AV-Karte 9 Loferer und Leoganger Steinberge 1:25.000
Österreichische Karte (ÖK) 1:50.000, Blätter 91 Sankt Johann in Tirol, 92 Lofer, 122 Kitzbühel, 123 Zell am See, 124 Saalfelden
↑Josef Moriggl: Ratgeber für Alpenwanderer in den Ostalpen. Mit Schutzhüttenverzeichnis. Hrsg.: Hauptausschuß des D. u. Ö. Alpenvereins. 2. Auflage. Lindauer, München 1928 (Kl.-8°, Taschenbuch, 456 S. – Moriggl-Einteilung, Vorläufer der heutigen Alpenvereinseinteilung).