Madeleine war eines von sechs Kindern und wurde am französischen Hof erzogen. Sie heiratete mit 15 Jahren Philippe Emmanuel de Laval (Marquis de Sablé), Sohn des Marschalls Boisdauphin aus dem Haus Montmorency, mit dem sie neun Kinder hatte. Nach dem Tod ihres Ehemanns 1640 befand sie sich aufgrund der aufwändigen Lebensführung des Verstorbenen fortan unter prekären finanziellen Verhältnissen.
1678 publizierte Abbé d’Ailly gleich nach ihrem Tod ihren AphorismenbandMaximes, mit dem sie das von La Rochefoucauld kreierte Genre weiterführte.
Madame de Sablé und Port-Royal
Nach dem Tod ihres Mannes 1640 (und eines ihrer Söhne 1646) wandte sich Madame de Sablé zunehmend der Religion zu, namentlich dem jansenistischen Zisterzienserinnenkloster Port-Royal des Champs, das nach Paris umgezogen war und wohin sie sich mehrfach zur Meditation zurückzog. Am 16. April 1656 bezog sie das dort eigens für sie gebaute Haus mit Durchgang zum Kloster und Eingang zur Straße (heute: Boulevard Port-Royal), das ihr erlaubte, intensive religiöse Übung mit mondänem Leben in ihrem Salon zu verbinden. Im Rahmen der Verfolgung des Klosters durch Ludwig XIV. wurde am ersten August 1661 ihre private Tür zum Kloster zugemauert. Im Konflikt zwischen König und Kloster versuchte sie erfolglos zu vermitteln. Als 1664 die Zisterzienserinnen vertrieben und durch königstreue Nonnen ersetzt wurden, blieb sie wohnen und unterhielt zur neuen Äbtissin ebenfalls gute Beziehungen, was ihr von den Vertriebenen übelgenommen wurde. Sie starb in Port Royal am 16. Januar 1678.
Literatur
Perle Bugnion-Secrétan: Mère Agnès Arnauld 1593–1672. Abbesse de Port-Royal. Cerf, Paris 1996, S. 121–127, 253, 255.