Soweit man das Leben der seligen Mafalda rekonstruieren kann, wurde sie als Tochter König Sanchos I. von Portugal, als Schwester seines Nachfolgers, Alfons II. von Portugal und der ebenfalls seliggesprochenen Infantinnen Sancha und Theresia geboren. Um das Jahr 1215 heiratete sie den minderjährigen, kastilischen König Heinrich I., mit dem sie aufgrund seines jugendlichen Alters die Ehe nicht vollziehen konnte. Schon mit 13 Jahren starb der junge König 1217. Papst Innozenz III. erklärte 1216 die Ehe für annulliert.
Mafalda kehrte in ihre Heimat Portugal zurück, wo sie sich fortan der Reform von Klöstern widmete, und trat in Arouca in das dortige Zisterzienserinnenkloster ein, das sie auch umfangreichen Reformen unterzog. Auch das Zisterzienserinnenkloster São Bento in Rio Tinto wurde von ihr reformiert. Außerdem ließ sie mehrere Armenspitäler errichten. Dafür wurde sie vom Volk „Santa Rainha Mafalda“ (heilige Königin Mafalda) genannt. Kurz vor ihrem Tod 1255 stand sie noch mit Papst Alexander IV. in Briefkontakt.
Durch Papst Pius VI. wurde am 27. Juni 1793 der unter anderem für eine Seligsprechung erforderliche heroische Tugendgrad Mafaldas festgestellt. Ihr Gedenktag in der römisch-katholischen Kirche ist der 2. Mai.
Literatur
Knaurs Kulturführer – Portugal, 1998, Weltbildverlag, ISBN 3-8289-0675-3
Vera Schaubner, Hanns-Michael Schindler: Bildlexikon der Heiligen, Seligen und Namenspatrone, Pattlochverlag, 1989, ISBN 3-629-00705-8