MansubeAls Mansube (aus arabisch منسوبة, DMG manṣūba, etwa ‚Aufstellung‘ oder ‚Anordnung‘) bezeichnete man Schachkompositionen im arabischen Schachspiel, einer Vorform des heutigen Schachs.[1] Sie waren die Vorläufer von Mattaufgaben und Studien.[2] Oftmals ist in Mansuben der weiße (rote) Spieler in den partieartigen Stellungen mit Matt bedroht und muss einen Gewinnweg finden; nur selten wurde ein Remis als Forderung gestellt, obwohl mehrere Remisarten bekannt waren, darunter Dauerschach und die gegenseitige Vernichtung der Streitkräfte bis auf die nackten Könige. Durch das Patt als Verlustart und den Beraubungssieg ließen die Regeln allerdings selten einen unentschiedenen Ausgang zu.[2] Es sind etwa 500 Mansuben überliefert. Ursprünglich glaubte man, dass sämtliche Mansuben über die Araber und Südeuropa zu uns gelangt sind. Einem Vortrag von Juri Awerbach zufolge existierte jedoch noch ein anderer Weg der Mansuben über Mittelasien in unsere Zivilisation. Das Matt der Dilaram ist eine der bekanntesten Mansuben. Es stammt von Abu-Bakr as-Suli, findet sich in einer alten Stambuler Handschrift und wird vor 946 datiert. Dilaram war, der Rahmenerzählung nach, die Lieblingsfrau eines Sultans, der als leidenschaftlicher Schachspieler sogar um sie spielte. Als er mit den weißen Steinen spielend drauf und dran war, sie zu verlieren, rief sie aus: „Opfere deine Türme und rette dein Weib!“ Abu-Bakr As-Suli
Stambuler Handschrift, vor 946
10. Jahrhundert
13. Jahrhundert
Die Beispiele zeigen typische Merkmale der Mansuben:
Studien unter den Mansuben mit Gültigkeit für das Endspiel sind heutzutage nur noch die mit Springern und Türmen, weil die anderen Figuren zur damaligen Zeit nach anderen Regeln geführt wurden. Literatur
Einzelnachweise und Quellen
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