Maria AmmannMaria Elisabeth Ammann (* 5. April 1900 in München; † 14. Oktober 1972 in Brixen) war eine deutsche Wohlfahrtspflegerin und langjährige Leiterin der Sozialen und Caritativen Frauenschule in München. Leben und WirkenMaria Ammann war das fünfte von sechs Kindern des Orthopäden Ottmar Ammann und seiner Ehefrau Ellen Ammann. Nach dem Abitur studierte sie an den Universitäten Stockholm und München Volkswirtschaftslehre und Philosophie. An der Münchener Universität promovierte Maria Ammann 1925 zum Doktor der Staatswissenschaften. Das Thema ihrer Dissertation lautete: Die volkswirtschaftliche Bedeutung der in der staatlichen und kommunalen geschlossenen Wohlfahrtspflege tätigen katholisch religiösen Frauengenossenschaften. 1929 übernahm sie die Leitung der Sozialen und Caritativen Frauenschule in München, die von ihrer Mutter ins Leben gerufen worden war. Seinerzeit beklagte sie, dass die Schule „in katholischen Kreisen und bei der katholischen Geistlichkeit noch nicht genügend bekannt [ist], so daß immer eine nicht unbedeutende Anzahl von Töchtern aus gut katholischen Familien auf die interkonfessionellen Schulen geht und dort in liberalen, humanitären oder sozialistischen Ideengängen erzogen wird“.[1] Maria Ammann führte die Schule durch die schweren Jahre der Nazi-Diktatur. Im Jahre 1934 schrieb sie über den Fürsorgeberuf und seine Zukunft sowie über die Ausbildung:
Immer wieder befürchtete Maria Ammann die Schließung der konfessionellen Schule, die von den lokalen Parteispitzen allein schon wegen ihrer christlichen Ausrichtung abgelehnt wurde. Letztlich konnte sie das gefürchtete Aufhebungsdekret nicht verhindern. Die Bildungsinstitution musste nach Ostern 1941 ihren Betrieb einstellen und sämtliche Seminaristinnen auf die staatliche Soziale Frauenschule überführt. Maria Ammann verdiente ihren Lebensunterhalt durch das Gießen und Bemalen von Zinnfiguren. Als gläubige Katholikin, dazu noch Tochter von Ellen Ammann, die als Landtagsabgeordnete 1923 wesentlich dazu betrug, den Hitlerputsch zu vereiteln, sowie Schwester des Theologen und Kirchenhistorikers Albert Maria Ammann, war Maria Ammann den NS-Machthabern ein Dorn im Auge und manchen Bedrohungen ausgesetzt[3]. Nach 1945 begann sie sofort mit dem Wiederaufbau der zerbombten Schule und im Juli 1946 konnte der Unterricht wieder aufgenommen werden. Maria Ammann förderte 1955 den Pilotversuch, in die Soziale und Caritaive Frauenschule männliche Studierende aufzunehmen. Dies war seinerzeit für die Schulleiterin keine einfache Entscheidung. Sie schrieb:
Zusätzlich zu ihren Verpflichtungen als Schulleiterin war Maria Ammann noch Vorsitzende der Bildungkommison des Bayerischen Landesverbandes des Katholischen Deutschen Frauenbundes. Im Sommer 1961 übergab Maria Ammann die Bildungsinstitution an Martha Krause-Lang. Ihren Lebensabend verbrachte sie in Altötting. AuszeichnungenMit dem Bayerischen Verdienstorden wurde sie am 14. Mai 1965 geehrt. Am 1. Juni 1970 wurde Maria Ammann, zum 100. Geburtstag ihrer Mutter, mit dem Päpstlichen Orden Pro Ecclesia et Pontifice ausgezeichnet. Werke
Literatur
Einzelnachweise
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