Mauscheln (Kartenspiel)Mauscheln, auch Maus oder Vierblatt, ist ein dem Tippen ähnliches Karten-Glücksspiel, das in Deutschland und den Ländern des früheren Österreich-Ungarn weit verbreitet war. Der Name Mauscheln bedeutet so viel wie „(heimliches) Sprechen“. Nach Meyers Konversationslexikon von 1885 bis 1892 leitet sich das Wort Mauschel vom hebräischen Moscheh „Moses“, in aschkenasischer Aussprache Mausche, Mousche, ab und war ein Spottname für Jude; mauscheln bedeutete im älteren Deutsch so viel wie „jüdeln, schachern“. Heute wird mauscheln synonym zu intrigieren, kungeln, mogeln verwendet.[1] Weitere Namen des Spiels sind Polnische Bank (vgl. aber hier) oder Panczok, auch Kratzen, Angehen oder Frische Vier. GrundregelnSpielerzahl und SpielmaterialMauscheln wird wie Tippen von drei bis sechs Personen mit 32, bei noch mehr Teilnehmern mit 52 Karten gespielt. KartenverteilungDer jeweilige Kartengeber setzt vier Spielmarken als Stamm in die Kasse und teilt jedem Spieler zwei Karten aus. Die nächste Karte wird offen aufgeschlagen und bestimmt die Trumpffarbe, danach erhält jeder Spieler weitere zwei Karten. Spielansage und SpielbeginnNun erklärt der Spieler zur Linken des Gebers, ob er mauscheln („spielen, es angehen“) möchte, d. h., er verpflichtet sich zumindest zwei Stiche zu erzielen, oder er sagt Weiter; in diesem Fall hat sein linker Nachbar das Wort – usw. Will niemand spielen, so werden die Karten zusammengeworfen, der nächste Spieler zahlt vier Marken in die Kasse und gibt die Karten für das nächste Spiel. Hat ein Teilnehmer erklärt, er wolle spielen, so können die anderen Spieler entweder passen oder mitgehen. Wenn alle anderen Teilnehmer passen, zieht der Mauschler den Pot ein – ohne eigentliches Spiel; geht jedoch zumindest ein Teilnehmer mit, so dürfen diese Spieler und der Mauschler eine oder mehrere (auch alle vier) Karten verdeckt ablegen und gegen neue Karten vom Talon tauschen. Es ist nur einmaliges Tauschen zulässig. Sind alle Spieler bedient, so spielt der Mauschler zum ersten Stich aus. ZugaberegelnMan muss Farbe bedienen oder trumpfen. Den Stich erhält der Spieler mit der höchsten Karte. Die Kartenreihenfolge von niedrig bis hoch: 7 - 8 - 9 - 10 - Bube - Dame - König - Ass. SpielabrechnungAm Ende des Spiels erfolgt die Abrechnung:
RegelvariantenWie die meisten Kartenspiele wird auch Mauscheln mit vielen zusätzlichen Regelvarianten gespielt. Variationen betreffen u. a.:
QuellenLiteratur
WeblinksWiktionary: Mauscheln – Bedeutungserklärungen, Wortherkunft, Synonyme, Übersetzungen
Einzelnachweise
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