Die Messerschmitt Me 210 war ein von der deutschen Luftwaffe im Zweiten Weltkrieg eingesetztes zweisitziges, zweimotoriges Kampfflugzeug der Klasse Zerstörer.
Das Flugzeug war als Nachfolger der Messerschmitt Bf 110 geplant. Wie diese besaß auch der erste Prototyp Me 210 V1 anfangs ein doppeltes Seitenleitwerk, das aber bei allen anderen Maschinen durch ein großes einzelnes ersetzt wurde.[2] Aufgrund von Konstruktionsfehlern, die die Maschine ins gefährliche Flachtrudeln bringen konnten, musste die schon angelaufene Produktion nach 261 gebauten Maschinen gestoppt und die Fertigung der Bf 110 wiederaufgenommen werden.[3] 148 Exemplare der bereits gebauten Flugzeuge wurden auf langen Rumpf umgebaut und mit Motoren vom Typ DB 605 ausgerüstet, wodurch die Probleme behoben werden konnten. 64 Flugzeuge mit langem Rumpf (inkl. 12 V-Mustern) wurden aus Baugruppen erstellt, so dass aus deutscher Produktion insgesamt 325 Me 210 bis März 1943 gebaut wurden. In Ungarn wurde die Fertigung Anfang 1943 aufgenommen und insgesamt 377 Flugzeuge bis Juli 1944 produziert. Somit liegt die Gesamtproduktion der Me 210 bei 702 Flugzeugen. Als Weiterentwicklung mit modifizierter Tragfläche und stärkeren Motoren vom Typ DB 603 wurde ab 1943 die Me 410 in Dienst gestellt.[4]
Produktionszahlen
Version
Verwendung
Produktion
Bemerkung
V-Muster
Prototypen
12
aus Me-210-Baugruppen
A-1
Zerstörer
151
kurzer Rumpf
B-1
Aufklärer
4
A-1
Zerstörer
106
nur zum Umbau fertiggestellt
(148)
aus Umbau mit langem Rumpf
36
aus Baugruppen mit langem Rumpf
C-1
Aufklärer
16
Ca-1
Zerstörer
105
Neubau aus Ungarn
272
Neubau, für ungarische Luftwaffe
SUMME
325
aus deutscher Produktion
SUMME
377
aus ungarischer Produktion
Quellen: Unterlagen aus dem Bundesarchiv/Militärarchiv Freiburg, Bestand RL 3, Produktionsprogramme
Peter Schmoll: Messerschmitt Me 210: Das Rüstungsfiasko eines Kampfflugzeuges im Zweiten Weltkrieg. MZ Buchverlag, Regenstauf 2023, ISBN 978-3955874285.
Heinz Mankau, Petrick: Messerschmitt Bf 110 – Me 210 – Me 410: Die Messerschmitt–Zerstörer und ihre Konkurrenten. Aviatic, Oberhaching 2001, ISBN 3-925505-62-8.
↑Vgl.: Kenneth Munson: Die Weltkrieg II-Flugzeuge – Alle Flugzeuge der kriegsführenden Mächte, Motorbuch Verlag, Stuttgart, 7. Auflage, (1977), Seite 191.
↑1000 Flugzeuge, Naumann & Göbel Verlagsgesellschaft, S. 256