Micro Channel ArchitectureDie Micro Channel Architecture (MCA, deutsch Mikrokanal) ist ein proprietäres Bussystem der Firma IBM mit bis zu 32 Bit Busbreite und 10 MHz Bustakt.[1] Es fand sich ab 1987 in PS/2-Personalcomputern, aber auch in RS/6000 Workstations, AS/400-Minicomputern und sogar manchen System/370-Großrechnern (englisch main frames). Einige frühe ThinkPads verwendeten ebenfalls MCA. Der MCA-Bus versuchte, die Probleme des ersten IBM-AT-Busses zu lösen, der heute unter der Bezeichnung ISA-Bus bekannt ist:
MCA ist inkompatibel zu allen anderen Bussystemen. Neben technischen Aspekten war ein wesentliches Motiv IBMs für die Einführung von MCA mit der PS/2-Reihe, ein eigenes, durch Patente geschütztes Bussystem zu entwickeln, um die aufgekommenen IBM-PC-Klone und den um sie entstandenen Erweiterungskarten-Markt zurückzudrängen. Der MCA-Bus hat sich jedoch gegenüber den anderen Bussystemen im Markt nicht durchsetzen können, da nur wenige und sehr teure Karten verfügbar waren und ältere ISA-Karten nicht mehr eingesetzt werden konnten. Hersteller von MCA-Karten mussten zudem von IBM eine teure Lizenz erwerben. Als Gegenmodell entwarf unter der Führung von Compaq die „Gang of Nine“ den EISA-Bus, der zwar nicht ganz so leistungsfähig war wie MCA, aber von vielen Herstellern IBM-kompatibler PC unterstützt wurde und zudem mit ISA-Erweiterungskarten kompatibel war. EISA fand überwiegend in Arbeitsstationen und Servern Verwendung; weniger in Desktop-Computern. In letzteren war für einige Jahre VLB verbreitet, bevor der PCI-Bus letztlich alle vorangegangenen Bussysteme ablöste. IBMs Versuch, per MCA den PC-Markt nach dem Aufkommen günstigerer kompatibler Konkurrenzmodelle wieder zu dominieren, wurde zum teuren Fehlschlag. Im Gegensatz zu PCI, ISA und EISA arbeitet der MCA-Bus asynchron.[1] WeblinksCommons: Micro Channel Architecture – Sammlung von Bildern, Videos und Audiodateien
Einzelnachweise
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