Miquel Barceló studierte an der Schule für Dekorative Künste in Palma de Mallorca und an der Schule für Schöne Künste in Barcelona. Er schloss sich 1976 der mallorquinischen Gruppe für Konzeptkunst Launische Werkstatt (Taller Llunàtic) an. Barceló engagierte sich für ökologische Fragen und gehörte einer Umweltgruppe auf Mallorca an. Bereits seit dieser ersten Zeit spiegelt sein Werk ein Interesse an Motiven aus der Natur, die einen großen Einfluss auf seine jüngeren Zeitgenossen ausgeübt hat.
1981 nahm Barcélo an der Biennale von São Paulo und 1982 bei der Documenta in Kassel teil.[1] Seine Reisen und Aufenthalte in Europa (er unterhält ein Studio in Paris), den Vereinigten Staaten und West-Afrika (Mali), wo er einen weiteren Wohnsitz hat, haben seine künstlerische Laufbahn im Laufe der letzten Jahre gekennzeichnet.
Werk
Barceló greift in seinem umfangreichen Werk Fragen der Religion, des Anthropomorphismus und der Umwelt auf. Dies führt zu einem „erweiterten Kunstbegriff“, der sich in der Auswahl der Materialien (häufig organisch) und in der Arbeitsweise (Action Painting) ausdrückt.
Seit März 2007 beherbergt die Kathedrale La Seu von Palma eine überdimensionale Keramikarbeit des Künstlers, die zu heftigen Polemiken Anlass gab. Die zeitgenössische Kunst in einer 700 Jahre alten Kathedrale, die die biblische Geschichte der wundersamen Vermehrung des Brotes und der Fische darstellt, ist in ihrer Gegenständlichkeit phantastisch und löste in der spanischen Presse einen Streit darüber aus, was Kunst darf.[5] Barceló nahm nicht an der Einweihungsmesse teil und bezeichnete sich als Agnostiker, was zu weiteren Kontroversen führte. Die Keramik ist knapp 300 Quadratmeter groß und bedeckt eine gesamte Kapelle, deren fünf Glasfenster ebenfalls vom Künstler gestaltet wurden.[6]
Anfang 2007 begann Miquel Barceló in Genf mit der Arbeit an der Deckengestaltung des Saales XX im Palais des Nations.[7] Der von dem 1500 Quadratmeter großen Deckengemälde überspannte neue Sitzungssaal des Menschenrechtsrates der UNO wurde am 18. November 2008 eingeweiht.[8]
↑Crespo, Ángel (1926-1995), Barceló, Miquel: Divina comedia. Galaxia Gutenberg, Barcelona 2003.
↑in deutscher und italienischer Sprache (Synchron-Ausgabe) im Verlag RM Buch & Medienvertrieb, Rheda 2005, in der Sprachversion von Wilhelm Hertz von 1955. 261 S. Ohne ISBN. - Die spanisch-italienische Ausgabe: Divina Comedia (3 Bände) 1. Infierno, 2. Purgatorio; 3. Paraíso. Verlag Galaxia Gutenberg - Círculo de Lectores, Barcelona 2003; Übers. und Anm. Ángel Crespo ISBN 84-226-9755-6, ISBN 84-8109-417-X, ISBN 84-8109-418-8, ISBN 84-226-9758-0
↑Paul Ardenne, Miquel Barceló,: A propos de Paso Doble, présentation et extraits de la vidéo-performance. In: Les actes de colloques du musée du quai Branly Jacques Chirac. 27. November 2009, ISSN2105-2735 (openedition.org [abgerufen am 28. November 2018]).
↑Submarine Augenspeisung: Die «Capilla del Santísimo» | NZZ. In: Neue Zürcher Zeitung. 26. März 2008, ISSN0376-6829 (nzz.ch [abgerufen am 28. November 2018]).