Morbus Baastrup, nach Christian Ingerslev Baastrup auch Baastrup-Syndrom oder Baastrup-Zeichen genannt, ist eine Bezeichnung für Rückenschmerzen infolge sich berührender Dornfortsätze (Processus spinosus) und Irritation der umgebenden Weichteile (Bänder und Muskeln). Im englischen Sprachraum wird die Erkrankung daher auch passend „kissing spine disease“ genannt.
Ursächlich liegt dieser Annäherung meist die allgemeine Degeneration der Wirbelsäule und ein damit einhergehender Höhenverlust zugrunde. Es wird allerdings auch eine Vergrößerung (Hypertrophie) der Dornfortsätze aufgrund starker körperlicher Arbeit diskutiert (kausale Histogenese). Typische Tätigkeit, die eine solche Hypertrophie verursachen mag, kann eine langjährige schaufelnde Tätigkeit (z. B. im Straßenbau) sein.
Klinik
Bei der Untersuchung gibt der Patient Druck- und Klopfschmerzen über den Dornfortsätzen und den umgebenden Weichteilen an. Bei der Streckung (Extension) der Wirbelsäule zeigt sich eine Verstärkung der Schmerzsymptomatik.
Infiltrationsdiagnostik: Infiltration mit Lokalanästhetikum im Bereich der schmerzhaften Dornfortsätze beseitigt die Schmerzen und sichert somit die Diagnose.
Beseitigung der Ursache, also Verkleinerung der Dornfortsätze. Da jedoch begleitend häufig weitere Verschleißerscheinungen der Wirbelsäule auftreten, bestehen nicht selten Restbeschwerden.
Chr. I. Baastrup: On the Spinous Processes of the Lumbar Vertebrae and the Soft Tissues Between them and on Pathological Changes in that Region. In: Acta Radiologica. 1933.
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