Muaskar (arabisch معسكر, DMGMuʿaskar, tamazight ⵎⵄⴻⵙⴽⴻⵔ Mɛesker; früherer Name Mascara) ist eine Stadt in Algerien in der Provinz Muaskar am Hobra-Fluss gelegen. Die Stadt ist das Zentrum einer Weinbauregion.[1] Sie hat 108.587 Einwohner (Zensus 2008).[2]
20 Kilometer östlich von Muaskar wurden die bislang ältesten in Nordafrika entdeckten Fossilien der GattungHomo geborgen. Sie stammen aus einer Sandgrube in der Nähe von Tighénif (früher: Ternifine), wo sie zwischen 1954 und 1956 freigelegt wurden. Es handelt sich um drei Unterkiefer (Archivnummer Tighénif 1 bis 3) sowie mehrere einzelne Zähne, die Homo erectus zugeschrieben werden und anfangs Atlanthropus mauritanicus genannt worden waren.[3]
Geschichte
Zunächst unter osmanischer Herrschaft, wurde Muaskar 1791 von Spaniern besetzt.[1] 1835 wurde die Stadt, die Abd el-Kader ab 1832 als Hauptstadt diente, von der französischen Armee beschossen, in Trümmer gelegt und geplündert.[4] Frankreich kontrollierte Muaskar danach zunächst nur vorübergehend.[1]
Von 1848 bis zur Unabhängigkeit Algeriens 1962 war Mascara Hauptstadt des gleichnamigen Arrondissements im DépartementOran. 1896 hatte Muaskar 22.303[5] Einwohner, davon waren 12.299[5] Muslime und 478[5] Juden, zudem lebten 5202[5] Franzosen und 4324[5] weitere Europäer in der Stadt.
Am 18. August 1994 wurde Muaskar von einem Erdbeben der Stärke 5,6 auf der Richterskala erschüttert. Es wurden 171 Bewohner getötet.
↑Jean-Jacques Hublin: Northwestern African Middle Pleistocene hominids and their bearing on the emergence of Homo sapiens. In: Lawrence Barham, Kate Robson-Brown: Africa and Asia in the Middle Pleistocene. Western Academic & Specialist Press, Bristol 2001, S. 104–105. ISBN 978-0953541843, Volltext (PDF; 2,4 MB) (Memento des Originals vom 24. September 2015 im Internet Archive) Info: Der Archivlink wurde automatisch eingesetzt und noch nicht geprüft. Bitte prüfe Original- und Archivlink gemäß Anleitung und entferne dann diesen Hinweis.@1@2Vorlage:Webachiv/IABot/www.eva.mpg.de
↑Walter Schicho: Handbuch Afrika – Nord- und Ostafrika. Band3/3. Brandes & Apsel Verlag / Südwind, Frankfurt am Main 2004, ISBN 3-86099-122-1, S.79.
↑ abcdeMichel Abitbol: Le passé d'une discorde – Juifs et Arabes du VIIe siècle à nos jours. Librairie Académique Perrin, Paris 1999, ISBN 2-262-01494-9, S.275 (dort zitiert nach Zahlen der parlamentarischen Untersuchungskommission Pourquery de Boisserin von 1900).