NHL 2002/03
Die NHL-Saison 2002/2003 war die 86. Spielzeit in der National Hockey League. 30 Teams spielten jeweils 82 Spiele. Den Stanley Cup gewannen die New Jersey Devils nach einem 4:3-Erfolg in der Finalserie gegen die Mighty Ducks of Anaheim. Erst zum dritten Mal nach 1955 und 1965 wurden in der Finalserie ausschließlich Heimsiege gefeiert. Nachdem fünf Jahre lang eine nordamerikanische Mannschaft gegen eine internationale Auswahl der NHL-Spieler angetreten war, wurde der Austragungsmodus beim NHL All-Star Game wieder auf „Eastern Conference vs. Western Conference“ geändert. Des Weiteren war es die letzte Saison, in der die Teams ihre weißen Trikots bei Heimspielen trugen. Reguläre SaisonWie üblich gab es auch in dieser Saison einige Überraschungen. Die San Jose Sharks, die man weit vorne erwartet hatte, gerieten früh in ernste Schwierigkeiten und tauschten einen großen Teil des Teams aus. Die Minnesota Wild hingegen erreichten nach einem guten Start in die Saison bereits im dritten Jahr ihres Bestehens erstmals die Playoffs, was ihrem Trainer Jacques Lemaire den Jack Adams Award einbrachte. Zu den Spitzenteams der Vorjahre wie den Detroit Red Wings, den St. Louis Blues, der Colorado Avalanche und den New Jersey Devils gesellten sich die jungen kanadischen Teams der Ottawa Senators und der Vancouver Canucks. Die Dallas Stars, die in der Vorsaison die Playoffs verpasst hatten, feierten ein eindrucksvolles Comeback, nicht zuletzt dank der herausragenden Leistungen ihres Torhüters Marty Turco. Die größte Überraschung waren wohl die Tampa Bay Lightning, die, ganz weit hinten erwartet, um den Titel in der Southeast Division mitspielten und nach sieben Jahren erstmals wieder in die Playoffs kamen. Die größten Enttäuschungen neben den Sharks waren die New York Rangers, die trotz des höchsten Gehaltsbudgets die Playoffs verpassten, sowie Liga-Schlusslicht Carolina Hurricanes, nachdem sie im Jahr zuvor noch überraschenderweise das Stanley-Cup-Finale erreicht hatten. Zur Mitte der Saison führten die Canucks die Western Conference und Ottawa die Eastern Conference an. Vancouver fiel jedoch danach zurück und verlor den Titel in der Northwest Division an Colorado und den Conference-Titel an Dallas. Ottawa konnte seine Position behaupten und erzielte mit dem Gewinn des Titels in der Eastern Conference und der Presidents’ Trophy das beste Resultat in der Geschichte des Clubs. Die Saison war auch von finanziellen Problemen einiger Clubs gekennzeichnet. Trotz ihres sportlichen Erfolges mussten die Ottawa Senators fast im gesamten Jahr 2003 unter Konkursschutz (bankruptcy protection) gestellt werden und konnten einmal keine Spielergehälter auszahlen. Der Eigentümer Rod Bryden scheiterte mit verschiedenen innovativen Finanzierungskonzepten, so dass das Team schließlich an den Milliardär Eugene Melnyk verkauft wurde. Die Buffalo Sabres wurden ebenfalls unter Konkursschutz gestellt, bevor sie durch den New Yorker Geschäftsmann Tom Golisano gerettet wurden. Außerdem setzten sich die finanziellen Probleme der Pittsburgh Penguins fort, so dass das Team weitere teure Spieler abgeben musste. Wiederum wurde eine Reihe von Trainern vorzeitig entlassen, angefangen von Bob Hartley in Colorado, über Darryl Sutter in San Jose bis zu Bryan Trottier bei den Rangers. Besorgniserregend war der weitere Rückgang der erzielten Tore bzw. die zunehmend defensive Spielweise. Zu Beginn der Saison versuchten die Schiedsrichter deshalb Behinderung und Haken konsequenter zu ahnden, diese Maßnahmen versandeten jedoch im Laufe der Saison zusehends. Die Teams im Süden der Vereinigten Staaten, die erst seit kurzer Zeit in der Liga waren, gerieten wegen zurückgehender Zuschauerzahlen in finanzielle Probleme und die Mehrzahl der Clubs schloss die Saison mit einem Verlust ab. Ein wirtschaftlicher Lichtblick war der Anstieg des Kanadischen Dollars, was die Wettbewerbsfähigkeit der sechs kanadischen Teams gegenüber den Vorjahren verbesserte. Abkürzungen: W = Siege (2 Punkte), L = Niederlagen (0 Punkte), T = Unentschieden (1 Punkt), OTL = Niederlage nach Verlängerung (1 Punkt), GF= Erzielte Tore, GA = Gegentore, Pts = Punkte AbschlusstabellenAbkürzungen: GP = Spiele, W = Siege, L = Niederlagen, T = Unentschieden nach Overtime, OTL = Niederlage nach Overtime, GF = Erzielte Tore, GA = Gegentore, Pts = Punkte Eastern Conference
Western Conference
Beste ScorerSeine 77 Vorlagen legten den Grundstein für Peter Forsberg als Topscorer. Beeindruckend war dabei, dass er gemeinsam mit Milan Hejduk die Plus/Minus anführte. Beide hatten +52. Hejduk war mit 50 Toren der beste Torschütze in dieser Saison. 20,5 Prozent der Schüsse von Milan Hejduk fanden ihren Weg ins Tor. Außergewöhnlich, dass der Toptorjäger auch die beste Quote hatte. Todd Bertuzzi führte die Wertung bei den Überzahltoren mit 25 an. Bester in Unterzahl war Shawn Bates mit 6 Treffern. Mit 331 Schüssen gab Glen Murray die meisten ab. Mit 249 Strafminuten war Jody Shelley Strafbankkönig. 52 Vorlagen und 68 Punkte waren Bestleistungen, die Al MacInnis für Verteidiger innehatte. Die Vorjahres-Topscorer unter den Verteidigern Sergei Gontschar und Nicklas Lidström waren mit je 18 Treffern die besten Torschützen. Abkürzungen: GP = Spiele, G = Tore, A = Assists, Pts = Punkte, +/- = Plus/Minus, PIM = Strafminuten; Fett: Saisonbestwert
Beste TorhüterAbkürzungen: GP = Spiele, TOI = Eiszeit (in Minuten), W = Siege, L = Niederlagen, T = Unentschieden, GA = Gegentore, SO = Shutouts, Sv% = gehaltene Schüsse (in %), GAA = Gegentorschnitt; Fett: Saisonbestwert
Beste Rookiescorer22 Tore und 44 Punkte waren Bestwerte, die Henrik Zetterberg bei den Rookies aufstellte. Niko Kapanen legte 29 Treffer auf und war damit bester Vorlagengeber und auch in der Plus/Minus-Wertung kam keiner an seine +25 heran. Der Rookie des Jahres, Barret Jackman, führte die Liste der Strafminuten bei den Neulingen mit 190 an. Abkürzungen: GP = Spiele, G = Tore, A = Assists, Pts = Punkte, +/- = Plus/Minus, PIM = Strafminuten
Stanley-Cup-Playoffs
NHL Awards und vergebene Trophäen
NHL All-Star TeamsNHL First All-Star TeamAbkürzungen: GP = Spiele, G = Tore, A = Assists, Pts = Punkte, W = Siege, SO = Shutouts, GAA = Gegentorschnitt
NHL Second All-Star TeamAbkürzungen: GP = Spiele, G = Tore, A = Assists, Pts = Punkte, W = Siege, SO = Shutouts, GAA = Gegentorschnitt
NHL All-Rookie TeamAbkürzungen: GP = Spiele, G = Tore, A = Assists, Pts = Punkte, W = Siege, SO = Shutouts, GAA = Gegentorschnitt
Siehe auch
Weblinks
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