Nationalratswahl in Österreich 1927(in %)
% 50 40 30 20 10 0 48,20 (+1,27) 42,31 (+2,71) 6,33 (+3,32) 3,16
(−7,30) 1923 1927 Die Nationalratswahl am 24. April 1927 war die dritte Nationalratswahl in der Geschichte der Republik Österreich. Die meisten Stimmen und Mandate erhielt eine aus Christlichsozialen und verschiedenen deutschnationalen Gruppierungen bestehende Einheitsliste unter Bundeskanzler Ignaz Seipel. Zweitstärkste Partei wurde die Sozialdemokratische Arbeiterpartei Deutschösterreichs. Der Landbund, der in allen Bundesländern außer Wien kandidierte, verlor Stimmen und Mandate, schaffte aber den Einzug in den Nationalrat. Hintergrund1926 wurde Ignaz Seipel zum zweiten Mal Bundeskanzler. Während seiner Amtszeit stärkte er die Rolle der austrofaschistischen Heimwehr. Im Vorfeld der Wahlen bildeten Christlichsoziale, Großdeutsche Volkspartei, die nationalsozialistische Riehl- und Schulzgruppe und andere Gruppierungen eine Einheitsliste. Die neue Einheitsliste führte einen sowohl antikommunistischen als auch antisozialdemokratischen Wahlkampf. Auf ihren Wahlplakaten wurde von einem „sozialdemokratischen Terror“, den es zu „bekämpfen“ gelte, gesprochen. Des Weiteren warf man den in Wien regierenden Sozialdemokraten „Steuertyrannei“ vor. Die Sozialdemokratische Arbeiterpartei kritisierte die hohe Arbeitslosigkeit und Inflation unter der Regierung von Ignaz Seipel und forderte die Einführung einer finanziellen Absicherung im Alter. Das „rote Wien“ wurde dabei als politisches Vorzeigeprojekt beworben. Am gleichen Tag wie diese Nationalratswahl fanden Landtagswahlen im Burgenland, in Niederösterreich, Kärnten, der Steiermark und Wien, sowie zahlreiche Gemeinderatswahlen statt. Endergebnis
n.k. = nicht kandidiert FolgenVon den 85 Mandaten, welche die Einheitsliste bei den Wahlen erreichte, besetzte die Christlichsoziale Partei 73, die Großdeutsche Volkspartei bekam 12 Mandate. Ignaz Seipel blieb Bundeskanzler. Noch im selben Jahr kam es durch das Schattendorfer Urteil zur Julirevolte. Aus Wut über das als ungerecht empfundene Urteil, wurde der Justizpalast in Wien von Demonstranten angezündet. Im Zuge der Niederschlagung der Revolte durch die österreichische Polizei wurden 85 Demonstranten und vier Polizisten getötet. Über 1000 Menschen wurden verwundet. Weblinks
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