Nelly Schmidt teilte das Verfolgungsschicksal vieler schwarzmeerdeutscher Siedler in der Ukraine. Ihr Vater wurde 1937 verhaftet und zu 30 Jahren Zwangsarbeit verurteilt. Nach dem deutschen Angriff auf die Sowjetunion drohte ihr wie den übrigen Deutschen die Deportation nach Sibirien. Die Familie flüchtete daraufhin im Lande. Das Dorf Andrenburg am Dnepr, in dem sie sich aufhielt, wurde jedoch zuvor von deutschen Truppen eingenommen. Während der deutschen Besetzung kehrte sie mit ihrer Mutter in deren Geburtsort zurück. Vor der heranrückenden Roten Armee 1943 flüchtete Nelly Schmidt nach Deutschland. Ab 1945 wohnte sie in Schwäbisch Gmünd und absolvierte eine Herrenschneider-Lehre. Danach heiratete sie 1951 und wurde in Waiblingen sesshaft.
Nelly Däs’ Erzählung Das Mädchen vom Fährhaus wurde unter dem Titel Nadja – Heimkehr in die Fremde im Jahr 1996 für das ZDF verfilmt.[2]