Niederroßbach liegt sechs Kilometer nordöstlich von Haiger am namensgebenden Rossbach. Durch den Ort verläuft die Landesstraße 3044.
Geschichte
Die älteste bekannte schriftliche Erwähnung von Niederroßbach erfolgte unter dem Namen Niddern Rospach im Jahr 1369.[3]
Im Jahr 1558 wird die Grube St. David bei Niederroßbach erwähnt. Diese ist evtl. identisch mit der im Jahr 1757 erwähnten Grube Aurora, einem Bergwerk, welches Blei, Kupfer und Silber förderte.[4] Wie viele Arbeiter aus dem Ort dort Beschäftigung fanden, ist nicht sicher. Heute erinnert noch der Straßenname Aurorastraße an die alte Grube.
Der Ort gehörte 1939 zum Dillkreis und hatte 318 Einwohner.
ab 1971: Bundesrepublik Deutschland, Land Hessen, Regierungsbezirk Darmstadt, Dillkreis, Gemeinde Roßbachtal[Anm. 5]
ab 1977: Bundesrepublik Deutschland, Land Hessen, Regierungsbezirk Darmstadt, Lahn-Dill-Kreis, Stadt Haiger[Anm. 6]
ab 1981: Bundesrepublik Deutschland, Land Hessen, Regierungsbezirk Gießen, Lahn-Dill-Kreis, Stadt Haiger
Bevölkerung
Einwohnerstruktur 2011
Nach den Erhebungen des Zensus 2011 lebten am Stichtag dem 9. Mai 2011 in Niederroßbach 468 Einwohner. Darunter waren 3 (0,6 %) Ausländer.
Nach dem Lebensalter waren 96 Einwohner unter 18 Jahren, 180 zwischen 18 und 49, 87 zwischen 50 und 64 und 105 Einwohner waren älter.[10]
Die Einwohner lebten in 189 Haushalten. Davon waren 45 Singlehaushalte, 60 Paare ohne Kinder und 72 Paare mit Kindern, sowie 9 Alleinerziehende und 6 Wohngemeinschaften. In 75 Haushalten lebten ausschließlich Senioren und in 222 Haushaltungen lebten keine Senioren.[10]
Einwohnerentwicklung
Niederroßbach: Einwohnerzahlen von 1834 bis 2017
Jahr
Einwohner
1834
230
1840
264
1846
275
1852
295
1858
315
1864
314
1871
229
1875
279
1885
271
1895
269
1905
244
1910
251
1925
285
1939
318
1946
471
1950
455
1956
419
1961
417
1967
508
1970
509
1980
?
1990
?
2000
?
2005
458
2011
468
2017
444
Datenquelle: Historisches Gemeindeverzeichnis für Hessen: Die Bevölkerung der Gemeinden 1834 bis 1967. Wiesbaden: Hessisches Statistisches Landesamt, 1968. Weitere Quellen: LAGIS[3]; nach 1970: Stadt Haiger: [11][12]; Zensus 2011[10]
Historische Religionszugehörigkeit
• 1885:
263 evangelische (= 97,05 %), keine katholischen und 8 andere (= 2,95 %) Christen[3]
In Niederroßbach wird jährlich Hauberg gemacht. Wie auch in den anderen Dörfern des Roßbachtals gibt es eine Haubergsgenossenschaft. Die rechtliche Grundlage der Haubergsarbeit geht auf die "Haubergordnung für den Dillkreis und den Oberwesterwaldkreis vom 4. Juni 1887" zurück. Darin heißt es: "Hauberge im Sinne dieses Gesetzes sind die Grundstücke in den Gemarkungen Dillbrecht, Fellerdilln, Ober- und Niederroßbach, Bergebersbach, Eibelshausen, Mandeln, Offdilln, Rittershausen, Steinbrücken, Straßebersbach, Weidelbach und Korb, welche gegenwärtig zu Haubergsverbänden gehören."[13]
Zwischen Nieder- und Oberroßbach befindet sich die "Grundschule Roßbachtal". Kinder aus Ober- und Niederroßbach, aus Rodenbach und Weidelbach gehen hier zur Schule. Die Schule ist zweizügig.
↑Das Herzogtum Nassau war von 1815 bis 1866 Mitglied des Deutschen Bundes. Ein Staatenbund ehemaliger Territorien des Heiligen Römischen Reichs. Er gilt als Vorläufer des Deutschen Reichs.
↑Am 1. Oktober 1971 Zusammenschluss von Nieder- und Oberroßbach zur Gemeinde Roßbachtal.
↑Am 1. Januar 1977 wurde Niederroßbach als Stadtteil in die Stadt Haiger eingegliedert.
Einzelnachweise
↑Fläche nach Stadtteilen. In: Webauftritt. Stadt Haiger, archiviert vom Original (nicht mehr online verfügbar) am 7. April 2016; abgerufen im März 2018.
↑Einwohnerstatistik. (PDF) In: Webauftritt. Stadt Haiger, archiviert vom Original (nicht mehr online verfügbar) am 25. März 2018; abgerufen im März 2018.
↑Johann Philipp Becher: Mineralogische Beschreibung der Oranien-Nassauischen Lande: nebst einer Geschichte des Siegenschen Hütten- und Hammerwesens. 1789.
↑Gemeindegebietsreform in Hessen: Zusammenschlüsse und Eingliederungen von Gemeinden vom 15. September 1971. In: Der Hessische Minister des Inneren (Hrsg.): Staatsanzeiger für das Land Hessen. 1971 Nr.39, S.1603, Punkt 1320; Abs. 12. (Online beim Informationssystem des Hessischen Landtags [PDF; 9,2MB]).
↑Karl-Heinz Gerstemeier, Karl Reinhard Hinkel: Hessen. Gemeinden und Landkreise nach der Gebietsreform. Eine Dokumentation. Hrsg.: Hessischer Minister des Inneren. Bernecker, Melsungen 1977, OCLC180532844, S.295.
↑Michael Rademacher: Land Hessen. Online-Material zur Dissertation, Osnabrück 2006. In: eirenicon.com. Abgerufen am 1. Januar 1900
↑ abEinwohnerzahlen 2005. In: Webauftritt. Stadt Haiger, archiviert vom Original (nicht mehr online verfügbar); abgerufen im Februar 2019.
↑ abEinwohnerstatistik. (PDF) In: Webauftritt. Stadt Haiger, archiviert vom Original (nicht mehr online verfügbar) am 25. März 2018; abgerufen im Januar 2021.