Das Dorf liegt im Oberpfälzer Jura auf circa 400 m ü. NHN etwa 500 m nordöstlich des ehemaligen Ludwig-Donau-Main-Kanals und circa 4 km nördlich des Gemeindesitzes. Im Süden und Westen des Ortes fließt die Schwarzach vorbei.
Geschichte
1308 und 1309 erscheint „Elspach“ in Nürnberger Urkunden.[2] „Elspach, das obere und untere Dorf“, gehörte ursprünglich den Schweppermännern, dann den Tanloher/Tanlacher. Ulrich Tanlacher verkaufte 1406 fünf Güter an die Frickenhofer. Beide Dörfer waren Lehen der Herren von Leinberth/Leinberg (1356 urkundlich erwähnt)[3], dann der Herren von Abensberg, die die Höfe von Elspach den Huttern zu Nürnberg zu Lehen gaben. Den Huttern folgten als Besitzer die Gugel/Guggel von Nürnberg. 1653 wurden die eingezogenen Lehengüter schließlich an Bauern verliehen.[4] Im Landshuter Erbfolgekrieg (1504/05) wurde die Mühle von Oberölsbach abgebrochen und in Neumarkt wieder aufgebaut.[5] Laut einem Verzeichnis der Reichsstadt Nürnberg hatte diese im 16. Jahrhundert zwei Untertanen in „Obern-Elspach“.[6]
Als im Dreißigjährigen Krieg 1639 die herzogliche Regierung von Amberg von den ihr unterstellten Ämtern Berichte über die Belegungsfähigkeit in den einzelnen Orten für das Winterquartier von Truppen anforderte, führte das Amt Haimburg, zu dem Oberölsbach gehörte, nur vier Höfe von „Oberesbach“ auf, gleich viele wie in „Unteresbach“; die Mehrheit der Höfe beider Orte lag wohl öd.[7] 1652 wurde die 1544 erwähnte, im Dreißigjährigen Krieg zerstörte Papiermühle des Ortes wiedererrichtet; sie wurde um die Mitte des 19. Jahrhunderts zu einer Mahlmühle umgebaut und war bis 1932 in Betrieb.[8] Der letzte Papierfabrikant auf der Mühle hieß Willibald Mittelstraßer. 1702 wurden die Filialen Ober- und Unterölsbach von der katholischen PfarreiSindlbach abgetrennt und mit der Pfarrei Gnadenberg vereinigt.[9]
Gegen Ende des Alten Reiches, um 1800, bestand Oberölsbach aus 20 Höfen, die hoch- und niedergerichtlich dem Pflegamt Haimburg unterstanden, das zuletzt in Personalunion mit dem Pflegamt Pfaffenhofen geführt wurde. Es handelte sich um einen ganzen Hof, auf dem der Hintersasse Möderer saß, die fünf Halbhöfe der Hintersassen Kreiß, Brandl, Brandl, Weiß und Mittlstraßer, fünf Viertelhöfe und neun Achtelhöfe.[10]
1937 ist eine Kapelle bei Oberölsbach zur Heiligsten Dreifaltigkeit erwähnt, die der Familie Bayer gehörte.[14] 1950 erhielt der 1949 gegründete Sportclub Oberölsbach einen Sportplatz, 1978/80 eine Turnhalle. Im Zuge der Gebietsreform in Bayern wurde die circa 770 ha große Gemeinde Oberölsbach aufgelöst; sämtliche Gemeindeteile wurden zum am 1. Mai 1978 nach Berg eingemeindet. Letzter Bürgermeister der Gemeinde war von 1972 bis 1978 Ernst Wurm.[15]
↑Repertorium des topographischen Atlasblattes. Ansbach. 1833, S. 95
↑Johann Nepomuk von Löwenthal: Geschichte des Schultheißenamts und der Stadt Neumarkt auf dem Nordgau oder in der heutigen oberen Pfalz, München: Zwingl’sche Schriften, 1805, S. 46 f.
↑Armin Gugau: Untersuchungen zum Landshuter Erbfolgekrieg von 1504/1505. Die Schäden und ihre Behebung, München 2015, S. 156
↑Ab-Druck deren zwischen Burgermeister und … der Churfürstlichen Durchleucht … 1651 zu Nürnberg gewechselter Schrifft..., Nürnberg: Michael Endter, 1656, S. 116
↑Verhandlungen des historischen Vereins von Oberpfalz und Regensburg, 84 (1934), S. 136
↑Kurt Romstöck (Text) und Alfons Dürr (Zeichnungen): Die Mühlen im Landkreis Neumarkt i. d. Opf. Neumarkt i. d. Opf. 2004, S. 74; Viktor Thiel: Papiererzeugung und Papierhandel in den deutschen Landen von den ältesten Zeiten bis zum Beginn des 19. Jahrhunderts, Köln/Weimar 1932, S. 118
↑Sixtus Lampl und Otto Braasch: Denkmäler in Bayern, Band III: Oberpfalz. Ensembles, Baudenkmäler, Archäologische Geländedenkmäler, München: R. Oldenbourg Verlag, 1986, S. 337